lovingtailwind - Abenteuer zwischen Meer, Wald und Schotterwegen

Wenn Wege zu Reisen werden Mit dem Rad nach Kroatien 7

loving tailwind

Der Tag beginnt mit einem unerwarteten Umweg durchs Flussdelta und endet mit einem Aperol am Meer. Dazwischen liegen staubige Offroad-Passagen, glühende Steigungen, ein Markt im Wasser und Momente, die mich daran erinnern, warum ich diese Reise liebe. 🚴‍♂️✨

Heiß, staubig & anstrengend

Die Etappe von Vrsar nach Banjole war heiß, staubig, anstrengend – und doch eine großartige Entscheidung. Gerade die Umwege durchs Flussdelta, die wilden Offroad-Passagen und der unerwartete Markt in Rovinj machten den Tag besonders. Jeder Kilometer bot neue Eindrücke, neue Farben, neue Gerüche. Und am Ende belohnte mich Banjole mit einem ruhigen Strand, einem Aperol im Sonnenuntergang und dem Gefühl, wieder ein Stück tiefer in Kroatien angekommen zu sein.
von Vrsar nach Banjole
von Vrsar nach Banjole

✨ Besonderheit des Tages

Die Stühle eines Hafen-Cafés, die direkt im Wasser standen – meine Füße kühlten in der Adria, während ich Latte Macchiato trank. Ein magischer, völlig unerwarteter Moment purer Leichtigkeit.

Manchmal reichen kühle Füße in der Adria und ein Latte im Hafen, um zu merken: Die schönsten Glücksmomente warten dort, wo man sie nicht plant.

🌅 Umwege, Flussdelta & die ersten Staubwolken des Tages 🚴‍♂️

Der Tag beginnt mit einer Überraschung, die mein noch leicht müdes Gehirn nicht kommen sah: Vor mir liegt ein Flussdelta, das sich 25 Kilometer ins Landesinnere zieht. Ich überlege: schwimmen? Nein. Fähre? Gibt’s nicht. Schifftaxi? „Keine Fahrräder.“ Damit ist klar – ich muss einmal komplett außen herum. 25 Kilometer hin. 25 zurück. Ich seufze, ziehe meinen Helm richtig fest und sage mir: „Na gut, dann wird es eben ein Abenteuer mehr.“ 😅 Mein erster geplanter Halt liegt auf der anderen Seite: Rovinj. Schon der Gedanke daran treibt mich vorwärts. Doch der Weg dorthin lässt mich sofort wissen, dass das heute kein Spaziergang wird.

von Vrsar nach Banjole

Mein Grund für den Umweg, das Delta

🏔️ Hölle, Himmel & die wildeste Offroad-Passage der Reise 🌳💥

3Der Tag zeigt mir heute alle Gesichter: Atemberaubende Ausblicke über das Delta – und direkt dahinter Steigungen, die mich an meinen eigenen Verstand zweifeln lassen. 17 % Steigung auf 400 Metern. Eine Art sportliche Ohrfeige. Ich schiebe, schnaufe, kämpfe. Und als ich oben bin, geht es endlich bergab … aber nicht wirklich einfacher. Denn der Weg verwandelt sich plötzlich in ein Offroad-Level, das selbst Mountainbiker zum Schlucken bringen würde: tiefe Löcher, Wurzeln, Geröll, Pfützen, die vermutlich eigene Ökosysteme haben, und in den Stein geschlagene Treppenstufen. Meine Arme schmerzen mehr als meine Beine, das Rad fliegt fast über die Steine, und ich fluche und lache gleichzeitig. Ich denke: „Das hätte ich mich zu Hause nie im Leben getraut.“ Und genau deshalb bin ich stolz. 😊 Und dann – wie ein Szenenwechsel im Film – öffnet sich vor mir die Küste. Die Adria glitzert, die Bäume säumen den Weg, und die Welt wird plötzlich wunderschön. Himmel und Hölle auf nur wenigen Kilometern.

von Vrsar nach Banjole
von Vrsar nach Banjole

Das Cafe im Wasser

🍉 Staub, Durst & ein Markt, der mich rettet 😋🌊

29 Grad. Schwül. Und ausgerechnet heute habe ich – natürlich – kein Wasser dabei. Ich radle durch ein Gebiet, in dem Schilder vor Feuergefahr warnen. Mountainbiker schießen an mir vorbei und hüllen mich in Staubwolken ein, so fein und rot, dass ich husten muss wie ein alter Diesel. Die weißen Wege wechseln zu roten Schotterpisten, noch staubiger. Ich merke, wie meine Kehle trocken wird, wie mein Körper protestiert. Passiert mir hier etwas, findet mich niemand. Das ist der Gedanke, der mich begleitet, während kilometerweit keine Menschenseele auftaucht. Doch dann – endlich – Rovinj. ❤️ Eine Oase. Eine Rettung. Ein kleines Paradies. Ich lande auf einem Markt, der so bunt ist, dass ich direkt lächeln muss: Honig, Salami, Olivenöl, Obst, kleine Snacks. Ein Stück hier, ein Stück dort – und ich habe plötzlich ein mediterranes Tapasfrühstück zusammengestellt. Mit meinem Becher Wasser und einem Latte Macchiato setze ich mich ans Café am Hafen. Die Stühle stehen direkt im Wasser. Meine Füße baden in der Adria, während ich trinke. Ich lehne mich zurück und denke: „Hier könnte ich bleiben. Eine Woche. Oder zehn.“ 😌 Aber ich rolle weiter. Der Weg ruft. Immer.

von Vrsar nach Banjole
von Vrsar nach Banjole

Die Sonnenuntergänge an der Adria sind traumhaft.

von Vrsar nach Banjole

🌄 Von Pula enttäuscht & von Banjole versöhnt 🍹🌅

Die nächsten Kilometer sind unspektakulär. Asphalt, Dörfer, Kreuzungen. Ein ständiges Auf und Ab, das mich langsam müde macht. Dann kommt Pula. Eine Stadt, auf die ich mich richtig freue. Ich will durch die Fußgängerzone schlendern, etwas essen, vielleicht das Amphitheater sehen. Aber die Realität? Schilder überall: Fahrräder verboten. Hunde verboten. Ich stehe da, rolle durch den Hafen, und fühle mich… nicht willkommen. Schade. Aber gut. Weiter. Der Abend führt mich nach Banjole – zu meinem Campingplatz. Ich möchte duschen, essen, schlafen. Ganz einfach. Ich habe Halbpension gebucht und gehe ins Restaurant. Es ist ruhig. Gemütlich. Bis plötzlich – wie ein menschlicher Tsunami – 40 Kinder unter zehn Jahren das Restaurant stürmen. Rührei fliegt. Nutella klebt. Milch schwimmt. Pommes stolpern über zu kleine Teller. Die Kellner sind fassungslos, die Lehrer hilflos – und ich? Ich muss lachen. Es ist absurd, laut, chaotisch – und irgendwie süß. 😂 Als Ruhe einkehrt, bekomme ich endlich mein Essen. Nicht das beste der Reise, aber heute zählt nur: satt & zufrieden. Der Campingplatz hat eine kleine Bar direkt am Meer. Ich setze mich mit einem Aperol an den Kieselstrand, höre das leise Rauschen der Wellen und sehe zu, wie die Sonne in warmen Farben untergeht. Laternen tauchen den Strand in weiches Licht. Ich laufe langsam zurück zu meinem Zeltplatz. Die Müdigkeit singt mir ein Schlaflied. Als ich ins Bett falle, denke ich nur: Jeder Tag ist ein neues Abenteuer. Manchmal mit Umwegen, manchmal mit Staub, manchmal mit Marktgenüssen – und manchmal mit Mini-Chaoskriegern im Restaurant. Und genau deshalb liebe ich diese Reise. 😊🌅🚴‍♂️

Tritt für Tritt kämpft er sich nach oben. 400 Höhenmeter. 17 %. Ein Anstieg, der keine Gnade kennt. Der Radfahrer spürt, wie der Schweiß ihm den Rücken hinabläuft, wie die Beine schwer werden, wie sein Puls im Takt der Steigung hämmert. Und doch steigt er nicht ab. Nicht gleich. Erst später – wenn selbst der kleinste Tritt zur Prüfung wird. Schieben ist kein Aufgeben, denkt er, während sich sein Rad wie ein störrischer, aber treuer Gefährte über den Anstieg schleppt. Jeder Zentimeter eine Entscheidung: Weitermachen. Als er oben steht, zitternd vor Anstrengung, aber mit erhobenem Kopf, spürt er mehr als nur die Erleichterung. Er spürt Stolz. Denn was er heute geschafft hat – diesen Hang, diese Hitze, diesen steinigen Weg – das ist mehr als nur eine sportliche Leistung. Das ist ein Versprechen an sich selbst: Wenn ich das hier schaffe, dann schaffe ich auch, was zu Hause auf mich wartet. Die Zweifel, die Fragen, die Wege, die noch nicht ganz klar sind – plötzlich wirken sie machbarer. Als hätte der Berg ihm gezeigt: Du kannst mehr, als du denkst. Rovinj empfängt ihn mit offenen Armen. Der Markt summt vor Leben. Duft von Honig und reifen Feigen liegt in der Luft. Ein Lächeln hier, ein kurzer Austausch da – er merkt, wie sehr ihm diese Begegnungen guttun. Menschen, die ihm nichts schulden, aber ihm Wärme schenken. Und während er barfuß am Hafen sitzt, die Füße im Wasser, die Sonne auf der Haut, denkt er an diejenigen, die sich nicht melden. Die, von denen er gehofft hatte, sie würden ihn auf dieser Reise begleiten – wenn auch nur in Gedanken. Ihr Schweigen tut weh, ja. Aber es definiert nicht mehr, wie er sich fühlt. Nicht heute. Denn da sind andere. Menschen, die sich unerwartet zeigen. Die plötzlich da sind – mit einer Nachricht, einem Lächeln, einem stillen Zeichen: Ich sehe dich. Und da ist sein Rad. Staubig, zerkratzt, klappernd – aber es trägt ihn. Jeden Tag. Es wankt mit ihm durch tiefe Schlaglöcher, tanzt mit ihm über Schotter, stemmt sich mit ihm gegen den Wind. Sein Rad ist mehr als nur ein Fortbewegungsmittel. Es ist sein Spiegel. Wenn die Kette springt, ist auch sein Kopf nicht ganz sortiert. Wenn der Sattel drückt, sitzt ihm oft auch etwas anderes quer. Und wenn alles fließt – dann weiß er: Gerade stimmt etwas. Heute war beides da: das Stocken und das Strömen. Der Frust über die Stille mancher Menschen, das Chaos im Restaurant, der Durst auf staubigen Wegen – und dann das Lachen der Kinder, der Markt voller Leben, die Füße im Wasser, der Aperol im Sonnenuntergang. Es ist ein Tag voller Gegensätze – und gerade deshalb fühlt er sich lebendig. Abends auf dem Campingplatz, während um ihn herum das Leben summt und die Sonne langsam ins Meer sinkt, kehrt Ruhe in ihn ein. Er denkt an die vielen Menschen, die er unterwegs getroffen hat – offene Gesichter, ehrliche Gespräche, kleine Gesten, die bleiben. Und er weiß: Da kommt noch mehr. Diese Reise hat gerade erst angefangen. Nicht nur auf der Landkarte. Auch in ihm. Er beginnt zu spüren, wohin sein Weg zu Hause führen könnte. Vielleicht wird er wirklich Tourguide. Vielleicht erzählt er bald anderen von seinen Etappen, zeigt ihnen die Pfade, die ihn selbst verändert haben. Vielleicht tätowiert er sich ein Symbol, das ihn erinnert: Du warst mutig. Du bist gefahren, obwohl du unsicher warst. Und das hat dich stärker gemacht. Aber heute muss er keine Entscheidung treffen. Heute reicht es, mit sich selbst im Reinen zu sein. Zufrieden. Angekommen im Jetzt. Der Radfahrer blickt auf sein Rad. Staub auf dem Rahmen, Sonne im Lack. Und in ihm das sichere Gefühl: Solange wir zwei weiterfahren, ist kein Weg zu weit. Kein Ziel zu groß. Kein Tag umsonst. Und so schläft er ein – mit müden Gliedern, einem leisen Lächeln und einem Herzen, das weiter fährt.

So sah die Tour wirklich aus

Wer hier eigentlich unterwegs ist

Ich bin Sascha – der Kopf hinter lovingtailwind und der Typ,
der lieber mit Gegenwind als mit Stillstand lebt. Wenn ich nicht
gerade im Büro sitze, rolle ich irgendwo zwischen Ostsee, Harz
und „mal schauen, wo ich heute lande“ durchs Leben.

Auf lovingtailwind erzähle ich von den Momenten dazwischen:
vom Fluchen am Berg, vom Lachen im Regen, von kleinen Zufallsbegegnungen
und von diesem Gefühl, dass draußen alles ein bisschen leichter wird.
Wenn du solche Geschichten magst, bist du hier genau richtig.

  • 🚴 Liebt Touren, bei denen der Plan unterwegs entsteht.
  • 🌊 Fühlt sich am Meer genauso zuhause wie im Harz.
  • ☕ Glaubt, dass gute Geschichten mit Kaffee besser werden.

Mein Mountainbike läuft auf Muskelkraft – der Blogger dahinter auf Kaffee. ❤️

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