lovingtailwind - Abenteuer zwischen Meer, Wald und Schotterwegen

Wenn Wege zu Reisen werden Mit dem Rad nach Kroatien 6

loving tailwind

Der Tag beginnt im mystischen Nebel von Buzet und endet am leuchtenden Meer von Vrsar. Dazwischen liegen knirschender Schotter, alte Brücken und ein Abend, der mich sprachlos macht: Delfine im Sonnenuntergang. Eine Etappe, die zeigt, wie nah Magie und Müdigkeit beieinander liegen. 🚴‍♂️🌅

Mit den Delphinen schwimmen

Die Strecke von Buzet nach Vrsar war geprägt von Nebel, knirschendem Schotter, alten Brücken und einem langen Weg zurück zur Küste. Und doch war sie genau die richtige Entscheidung. Denn hinter jedem Tunnel, jedem Auf und Ab, wartete etwas Größeres: das Meer, der Hafen, der Sonnenuntergang – und die Delfine, die meinen Abend unvergesslich machten. Dieser Tag beweist: Manchmal muss man Berge verlassen, um Magie zu finden.
von Buzet nach Vrsar
von Buzet nach Vrsar

✨ Besonderheit des Tages

Der magische Moment, als die ersten Delfine im orange glühenden Sonnenuntergang auftauchten – leise, sanft, frei. Ein Augenblick, der jede Anstrengung vergessen ließ und das Herz weit öffnete.

Wenn Delfine im Sonnenuntergang auftauchen, versteht man plötzlich, warum jeder schwere Kilometer nötig war, um genau diesen Moment zu erreichen.

🌫️ Nebel, Nester & ein Morgen wie aus einem Märchenbuch ✨

Buzet liegt hoch oben in den Bergen, über 600 Metern, wie ein kleines Nest, das sich an die Landschaft schmiegt. Als ich am Morgen losrolle, hängt noch ein dichter Nebel in den Tälern. Er kriecht durch die Straßen, legt sich kühl auf meine Haut, und für einen Moment fühlt es sich an, als würde ich in eine andere Welt eintreten. Fast märchenhaft. Fast so, als könnte hinter jeder Kurve ein Zauberer, ein Drache oder eine sprechende Eiche auftauchen. 😄 Die ersten 15 bis 20 Kilometer sind allerdings weniger märchenhaft. Eher… naja… Wiederholung pur. Denn ich fahre exakt dieselbe Strecke wieder hinunter, die ich gestern mit Schweiß, Wut und letzten Kräften hinaufgeschoben habe. Ich rolle über denselben Schotter, dieselben Kurven, dieselben nervigen Steigungen – nur eben bergab. „Immerhin kein Schieben heute früh“, sage ich mir und muss lachen. 😂 Irgendwo zwischen „Kenn ich schon“ und „Noch ein paar Meter“ zweigt der Weg wieder auf die Parenzana ab. Und sofort ist dieses Gefühl wieder da: Abenteuer. Der Schotter knirscht unter meinen Reifen, die Berge ragen links auf wie schlafende Riesen, rechts öffnet sich ein weites Tal in unzähligen Grüntönen. Ich atme tief ein. Das hier, genau das, ist der Grund, warum man Rad fährt.

von Buzet nach Vrsar

Sonnenuntergang auf dem Meer

🌉 Brücken, Schotter & Geschichten – Die Parenzana lebt 🚴‍♂️

Die alten Eisenbahnbrücken der Parenzana sind kleine Meisterwerke. Steinbögen, die weit gespannt sind, Mauern, die Geschichten erzählen, Stahlgeländer, die schon hunderte Hände berührt haben. Ich bleibe kurz stehen, lege eine Hand darauf und stelle mir vor, wie hier früher die Dampfloks entlanggerattert sind: schwer, laut, schnaufend. Heute bin ich der, der diese Wege belebt – nur eben mit Muskelkraft statt mit Kohle. Und ich fühle mich ein bisschen wie ein Zeitreisender. 😌 Ich denke, dass diese Brücken DAS Highlight des Tages sind. Aber – ich irre mich gewaltig. Nach Stunden voller Schotter, Staub und Sonne erreiche ich am Abend Vrsar, eine kleine Hafenstadt an der Adria. Mein Körper ist müde, meine Beine schwer, mein Magen… etwas enttäuscht. Denn wie so oft auf dieser Tour finde ich kein Restaurant, das mich spontan überzeugt. Das Essen? Schwierig. Der Hafen? Voller kleiner Verkaufsstände für Bootstouren. „Delfine sehen“, steht da auf einem Schild. Ich lache. „Ja klar. Delfine. Und morgen regnet’s Pizza.“ Aber irgendetwas in mir sagt: Mach’s einfach. Und so kaufe ich ein Ticket.

von Buzet nach Vrsar
von Buzet nach Vrsar

Ein kleiner Ausflug in eine Stadt

🌅 Ein Abend auf dem Meer – und ein Moment, der alles verändert 🐬✨

Wenig später stehe ich auf einem Boot, das langsam aus dem Hafen von Vrsar hinaus tuckert. Der Motor brummt tief, das Wasser schwappt leise gegen den Rumpf. Die Sonne sinkt – und taucht das Meer in ein unglaubliches Sonnenuntergangsrot. Die Inseln vor uns liegen wie schwarze Schatten auf dem funkelnden Orange. Alles wirkt warm, friedlich, magisch. Und dann passiert es. Zuerst sehe ich nur kleine Bewegungen im Wasser. Dann zwei Schatten. Dann tauchen sie auf: Delfine. Zwei. Vier. Acht. Ich verliere den Überblick. Sie springen nicht hoch, sie tanzen nicht für uns – sie gleiten sanft durchs Wasser, tauchen auf, atmen aus, verschwinden wieder. So nah, dass ich die Formen erkenne. So weit weg, dass ich sie nicht berühren kann. Und doch fühle ich sie. Mit jeder Bewegung. Ich halte die Luft an. Ich bin wieder fünf Jahre alt. Ich will ins Wasser springen, mit ihnen schwimmen, lachen, glucksen. Aber ich bleibe still stehen. In mir ist plötzlich nur noch: Glück. Drei Stunden vergehen wie drei Minuten. Es ist einer dieser Abende, die man nicht planen kann – die einfach geschehen, weil das Leben manchmal großzügig ist.

von Buzet nach Vrsar
von Buzet nach Vrsar

Vsar bei Sonnenuntergang

von Buzet nach Vrsar

🌙 Vrsar bei Nacht – Unruhe im Bett, Ruhe im Herzen ❤️

Zurück im Hafen schlendere ich noch ein wenig herum, beobachte Menschen, trinke einen Wein, lasse den Abend ausklingen. Es wird dunkel. Zeit, mein Apartment zu suchen. Die Nacht dort? Naja… schwierig. Die Klimaanlage kaputt. Die Nachbarn laut. Das Bett hart wie Beton. Normalerweise hätte mich das zur Weißglut gebracht. 😅 Aber heute nicht. Ich liege im Dunkeln, spüre die Müdigkeit, höre meine eigenen Gedanken – und sehe vor mir die Delfine im Wasser tanzen. Wie sie auf- und abtauchten, während die Sonne im Meer versank und alles in Rot färbte. Ich denke zurück an den Nebel über Buzet, an die knirschenden Schotterwege, die jahrhundertealten Brücken. Und dann an diesen Abend, der plötzlich alles überstrahlt. Ich schmunzle. Schließe die Augen. Und weiß: Manchmal braucht es keine guten Hotels. Keine perfekten Mahlzeiten. Keine großen Pläne. Manchmal reicht ein Sonnenuntergang. Manchmal reicht ein Delfin. Und der Tag bleibt für immer. 🐬🌅💛

Der Radfahrer fährt los, und schon nach den ersten Kilometern spürt er etwas Neues: völliges Abschalten. Kein Schmerz in den Beinen, kein Ziehen in den Schultern, keine Last in den Gedanken. Alles, was ihn in den letzten Tagen geplagt hat, liegt hinter ihm wie eine Strecke, die längst bewältigt ist. Heute fühlt er nur Leichtigkeit. Und dann entdeckt er etwas, das ihn überrascht. Glück hängt nicht nur an den Pedalen, nicht nur an den Kilometern oder der Geschwindigkeit. Er kann es auch erleben, wenn er sein Rad einmal nicht unter sich hat. Als er das rote MTB in zuverlässige Hände gibt – zwei Menschen, die währenddessen gut darauf aufpassen – ist er erst unsicher, fast wie ein Vater, der sein Kind das erste Mal abgibt. Doch es fühlt sich richtig an. Denn er selbst fährt heute nicht – er fährt mit. Auf einem Schiff, hinaus aufs Meer. Ohne Rad fühlt er sich anfangs unvollständig, fast nackt. Doch je weiter das Boot fährt, je mehr die Sonne das Wasser in flüssiges Gold taucht, desto mehr öffnet er sich. Euphorie steigt in ihm auf. Auf dem Deck kommt er mit Mitreisenden ins Gespräch. Schnell, leicht, fast selbstverständlich. Er erzählt voller Begeisterung von seiner Tour, von den Höhen und Tiefen, von glühenden Bremsen und unendlichen Ausblicken. Die Menschen hören ihm zu, interessiert, lächeln, stellen Fragen. Und er merkt: Auch ohne sein Rad ist er ein Magnet für Begegnungen, ein Mensch, der andere mitreißen kann. Und dann sind sie da – Delfine, die plötzlich aus dem Wasser springen, fast zum Greifen nah. Für den Radfahrer ist es, als würde sich ein Traum erfüllen. Ohne Rad, aber nicht ohne Glück. Für diesen Moment ist er übervoll von Freude, so sehr, dass er die Leere gar nicht mehr spürt. Nach der Fahrt eilt er zurück zu seinem Rad. Es steht da, treu, wartend. Er streicht über den Rahmen, als wollte er sich entschuldigen. Natürlich hat er auch auf dem Schiff immer wieder an sein MTB gedacht. Er gönnt ihm eine kleine Verwöhnkur, reibt den Rahmen mit Wachs ein, schenkt ihm Zuwendung. Doch er sieht auch, wie sehr es leidet: Die Schaltung verstellt, die Bremsen quietschend am Limit, der Antrieb angeschlagen. Er verspricht es fast flüsternd: „Zuhause bekommst du alles, was du brauchst. Eine echte Kur.“ Er weiß, dass sein Rad durchhält, genau wie er. Auch angeschlagen sind sie ein Team. Und vielleicht ist das ihre größte Stärke: gemeinsam zu leiden, gemeinsam zu strahlen. An diesem Abend legt sich der Radfahrer ins Bett, voller Dankbarkeit. Er hat gelernt, dass er nicht nur auf zwei Rädern Glück finden kann – aber dass das Glück mit seinem Rad noch tiefer wird. Er verspricht, sich wieder mehr um sich und sein Rad zu kümmern.

So sah die Tour wirklich aus

Wer hier eigentlich unterwegs ist

Ich bin Sascha – der Kopf hinter lovingtailwind und der Typ,
der lieber mit Gegenwind als mit Stillstand lebt. Wenn ich nicht
gerade im Büro sitze, rolle ich irgendwo zwischen Ostsee, Harz
und „mal schauen, wo ich heute lande“ durchs Leben.

Auf lovingtailwind erzähle ich von den Momenten dazwischen:
vom Fluchen am Berg, vom Lachen im Regen, von kleinen Zufallsbegegnungen
und von diesem Gefühl, dass draußen alles ein bisschen leichter wird.
Wenn du solche Geschichten magst, bist du hier genau richtig.

  • 🚴 Liebt Touren, bei denen der Plan unterwegs entsteht.
  • 🌊 Fühlt sich am Meer genauso zuhause wie im Harz.
  • ☕ Glaubt, dass gute Geschichten mit Kaffee besser werden.

Mein Mountainbike läuft auf Muskelkraft – der Blogger dahinter auf Kaffee. ❤️

Barfuß, Brise, Branzino – Mein Grömitz-Moment

Ein perfekter Tag in Grömitz: Morgens am Strand spazieren, Meeresluft einatmen und Möwen beobachten. Danach ein starker Kaffee mit Meerblick, bevor das kulinarische Highlight im Ahoi Restaurant von Steffen Henssler folgt – frischer Fisch, entspannte Atmosphäre, ein Ort zum Genießen. Grömitz ist ein perfektes Ziel für Genuss, Entspannung und Meeresfeeling. Aber jetzt ganz von vorne...

Clausthal-Zellerfeld: Sonne, Trails und Stürze

Ein Tag auf dem Mountainbike im Harz: Sonne, flowige Trails, Natur pur – und zwei spektakuläre Abflüge, die einfach dazugehören. Von entspannten Wegen an den Oberharzer Teichen über knackige Anstiege bis hin zu rasanten Abfahrten – die Tour von Clausthal-Zellerfeld nach Hahnenklee und zurück bietet Mountainbike-Abenteuer pur. Aber jetzt ganz von vorne...

Hast du Lust, was dazuzulassen?

Du kennst die Strecke, warst schon hier unterwegs oder hast einfach eine Frage zur Tour?
Schreib gern einen Kommentar. Der Radfahrer freut sich über Geschichten, Tipps und Gedanken von unterwegs.

0 Kommentare