Ein Weg voller Hindernisse
✨ Besonderheit des Tages
Der Moment, in dem ich im stockfinsteren Parenzana-Tunnel fuhr – blind, geführt nur vom Echo meiner Reifen – war pures Abenteuer. Ein kurzer Augenblick, der Mut, Geschichte und Magie vereinte. 🚴
🌅 Ein Frühstück voller Herz – und ein Tag, der schon beim Start überrascht 💛
er Morgen in Bosovizza beginnt mit einer Wärme, die man nicht planen kann. Nicht die Sonnenwärme – die natürlich auch, denn es sollen heute 27 Grad werden – sondern diese menschliche Wärme, die einen sofort umarmt. Die kleine Herberge, gestern schon so gemütlich, legt heute noch eine Schippe drauf:
Eier frisch gemacht, Cappuccino von Hand geschäumt, Toast serviert, bevor ich überhaupt dran denke. Alles einfach, aber mit so viel Liebe, dass es sich wie ein Mini-Feiertag anfühlt. Ich sitze da, genieße jeden Schluck und denke: „Wenn jeder Radtag so anfangen würde… ich wäre der glücklichste Mensch der Welt.“ ☕😊
Doch bevor ich losfahren kann, wartet die Zitterpartie des Tages: die Werkstatt. Gestern wurde mir versprochen, dass man sich um meine Bremse kümmert. Ich stehe um acht vor der Tür – nichts. Um neun – immer noch nichts. Ich merke, wie sich in meinem Bauch ein kleiner Knoten bildet. Ich habe komplett vergessen, dass heute Samstag ist.
Halb zehn: Endlich kommt der Inhaber. Ich könnte ihn umarmen.
Die Diagnose? Ernüchternd. Einer der vier hydraulischen Stempel am Bremskolben hinten ist festgebrannt. Reparieren? Nicht möglich.
Ich fahre also weiter mit einer halben Bremse. 💀
Ich lache gequält und denke: „Na gut. 50 Prozent sind besser als 0 Prozent.“
Die Adria – auf der richtigen Seite
🚲 Hindernisse, Schweiß & ein unerwarteter Abstecher nach Slowenien 😅
Kaum starte ich, geht’s auch schon los: Ein Waldweg, der so aussieht, als hätte jemand beschlossen, absichtlich Treppenstufen in die Natur zu schnitzen. Ich ruckele das Rad hinunter, jeder Schlag geht direkt in meine Arme. Nach ein paar hundert Metern bin ich fertig mit der Welt – und das noch vor Kilometer zehn. Ich denke heimlich: „Für heute reicht’s. Eigentlich.“ 😂
Doch kaum erholt, wartet das nächste Spektakel: Ein Dorf, dessen Straßen aussehen, als hätten sie vergessen, was horizontale Fläche bedeutet. Die Steigung ist so brutal, dass sogar meine Vorderradbremse blockiert – und trotzdem rollt das Rad weiter. Ich entscheide mich fürs Schieben. Sicherheit vor Ego, immerhin.
Dann kommt der Moment, in dem ich glaube, komplett falsch zu sein. Vor mir: Ein Grenzschild Slowenien.
Ich war heute doch gar nicht in Slowenien unterwegs?
Doch, war ich wohl. Der Weg hat mich dank einer Sperrung über ein paar Umwege geführt – und plötzlich stehe ich in einem anderen Land. Ein bisschen absurd, aber irgendwie auch schön.
Kurz darauf das zweite Schild: Kroatien.
Ich muss lachen. So wenig Tamtam für so große Momente. Kein Stempel, kein Drama, nur ein Schild, das genauso gut ein Ortsschild sein könnte. Aber es bedeutet: Ich bin angekommen. In dem Land, das mein Ziel ist. Und sofort empfängt mich die Sonne, die Wärme, das Meer – und ich fühle mich, als würde ich in ein schönes Kapitel eintauchen.
Entlang der Küste an der Adria
🌊 Die Parenzana – Tunnel, Geschichte & ein bisschen Wahnsinn 🌄
Die ersten Kilometer in Kroatien sind ein Traum: Küstenlinie, Meer, Sonne, glitzerndes Wasser. Ich rolle dahin, lächle, lasse den Stress der letzten Tage von mir abfallen wie Staub vom Reifen. Manchmal ist das Leben wirklich ein Geschenk.
Dann kommt die Parenzana – eine alte Eisenbahnstrecke, heute ein traumhafter Radweg voller Geschichte. Schotter, Täler, alte Viadukte, Wälder. Und vor allem: Tunnel.
Einige sind beleuchtet. Andere… absolut nicht.
Ich fahre hinein, mein Licht völlig überfordert, der Boden unsichtbar. Ich radle blind, mit dem festen Glauben, dass ich in der nächsten Sekunde gegen eine Wand knalle. Ein bisschen Wahnsinn? Ja.
Ein bisschen Abenteuer? Auf jeden Fall. 😄
Zwischendurch begegnen mir Menschen aus aller Welt. Wir lachen, reden, tauschen Tipps aus. Und ich merke wieder: Es sind genau diese Begegnungen, die eine Reise wertvoll machen. Nicht nur die Berge, die Wege, die Länder – sondern die Menschen, die man unerwartet trifft.
Blick auf die Grene Sowenien / Kroatien
🏨 All-Inclusive, ein Pool & ein stiller Sonnenuntergang über dem Meer 🍦🌅
Als ich am Nachmittag Umag erreiche, bin ich fertig: staubig, verschwitzt, leer – aber glücklich. Vor mir ein All-Inclusive-Hotel, das wirkt, als sei ich gerade in eine andere Realität gefahren.
Ich gehe zur Rezeption – und werde sofort geerdet:
„Das Mittagessen ist vorbei. Die Strandbar macht gleich zu.“
All inclusive, aber halt nicht immer. 😂
Aber was soll’s? Ich habe einen Pool. Und den teste ich sofort. Ich lasse mich ins Wasser fallen, schließe die Augen, und alles andere löst sich auf. Mein Körper sinkt in eine Art schwerelose Zufriedenheit.
Die Anlage ist riesig, hier und da etwas abgewohnt, aber voller kleiner Ecken, die zum Träumen einladen. Ich setze mich in die Sonne, lese mein Buch, schaue aufs Meer. Ein bisschen Alltag, ein bisschen Urlaub, ein bisschen Freiheit.
Am Abend sitze ich beim Sonnenuntergang, endlich mal auf der richtigen Seite des Meeres. Es färbt sich tiefrot, verschwindet hinter dem Horizont – ein Moment zum Speichern.
Ich trinke ein Glas kroatischen Wein, lese, schreibe Nachrichten mit jemandem, der mir den Abend zusätzlich versüßt, und fühle mich vollständig angekommen.
Als ich ins Bett falle, bin ich erschöpft, aber zufrieden.
Heute lagen Hindernisse und Schönheit so nah beieinander wie selten zuvor.
Und während ich einschlafe, denke ich:
„Genau für solche Tage bin ich losgefahren.“ 😊
Der Radfahrer erwacht müde, die Muskeln noch schwer vom Vortag. Doch heute geschieht etwas, das ihm sofort ein Lächeln schenkt. Beim Frühstück reicht ihm eine Frau den Kaffee, aufmerksam, freundlich, beinahe fürsorglich. In ihrer Art liegt keine Routine, sondern echtes Interesse. Ein kleiner Moment nur, aber für ihn ein großes Zeichen: Es gibt so viele gute Menschen da draußen, und sie lassen ihn nicht allein.
Auf der Straße später, ein ähnliches Erlebnis. Fremde Gesichter, die ihn kurz mustern, dann lächeln. Nicht aufgesetzt, nicht aus Höflichkeit, sondern ehrlich. Es trifft ihn unvorbereitet, fast wie ein Geschenk. Er erkennt darin etwas, das er selbst oft vergisst: Er ist jemand Besonderes. Jemand, der andere berühren, andere glücklich machen kann. Vielleicht ohne große Worte, allein durch seine Anwesenheit, durch sein Sein.
Erst gestern Nachmittag fand er eine kleine Werkstatt, unscheinbar von außen, fast versteckt. Der Inhaber nahm sein Rad in die Hände, prüfte es, verspach, sich darum zu kümmern. Der Radfahrer spürt, wie ungewohnt es ist, loszulassen. Normalerweise will er alles selbst regeln, jedes Problem sofort lösen. Doch hier übergab er das Rad, sein Herzstück, in andere Hände. Und es fühlt sich richtig an. Vertrauen, denkt er, kann manchmal leichter machen als jede eigene Anstrengung.
Als er später wieder aufsitzt, ist da ein neues Gefühl. Nicht nur er fährt, sondern sie fahren zusammen: der Radfahrer, das rote MTB, und all die Menschen, die ihm heute begegnet sind. Ihre Gesten, ihre Worte, ihre Hilfsbereitschaft hallen nach. Sie geben ihm Kraft, die er allein vielleicht nicht gefunden hätte.
Und dann die Grenze. Ein unscheinbares Schild, eine Schranke, die kaum mehr als ein Symbol ist. Doch für den Radfahrer bedeutet sie mehr. Heute tritt er in ein neues Land – und vielleicht auch in eine neue Zukunft. Was jenseits der Grenze liegt, weiß er nicht. Aber heute ist das kein Problem. Das Ungewisse macht ihm keine Angst. Im Gegenteil: es schenkt ihm Vorfreude.
Er blickt auf sein Rad, spürt den gleichmäßigen Tritt der Pedale. So wie das Rad ihn trägt, so tragen ihn auch die Begegnungen. Gemeinsam werden sie es schaffen – das weiß er heute mit Gewissheit. Und während die Sonne tiefer sinkt und die Straße sich vor ihm öffnet, fühlt er sich gestärkt, glücklich und bereit für alles, was kommt.
So sah die Tour wirklich aus
Wer hier eigentlich unterwegs ist
der lieber mit Gegenwind als mit Stillstand lebt. Wenn ich nicht
gerade im Büro sitze, rolle ich irgendwo zwischen Ostsee, Harz
und „mal schauen, wo ich heute lande“ durchs Leben.
Auf lovingtailwind erzähle ich von den Momenten dazwischen:
vom Fluchen am Berg, vom Lachen im Regen, von kleinen Zufallsbegegnungen
und von diesem Gefühl, dass draußen alles ein bisschen leichter wird.
Wenn du solche Geschichten magst, bist du hier genau richtig.
- 🚴 Liebt Touren, bei denen der Plan unterwegs entsteht.
- 🌊 Fühlt sich am Meer genauso zuhause wie im Harz.
- ☕ Glaubt, dass gute Geschichten mit Kaffee besser werden.
Mein Mountainbike läuft auf Muskelkraft – der Blogger dahinter auf Kaffee. ❤️
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Schreib gern einen Kommentar. Der Radfahrer freut sich über Geschichten, Tipps und Gedanken von unterwegs.



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