Die Rückfahrt, die alles veränderte
✨ Besonderheit des Tages
Ein wildes Bündnis aus Fremden: Eine Kroatin, die Licht ins Bahnhof-Chaos bringt, ein Belgier, der mein Rad rettet, und 1400 Fans, die überraschend zu Helfern werden – pure Reisemagie.
🚉 Ein Bahnhof voller Fragezeichen – und der Anfang einer Odyssee 😅
Der Morgen beginnt eigentlich friedlich. Ein letztes Frühstück im Hotel, ein letzter Blick auf die Küste, dann schwinge ich mich auf mein Rad und rolle Richtung Rijeka.
Es sind nur wenige Kilometer, doch tief in mir spüre ich eine Anspannung.
Heute geht es nach Hause.
Heute endet dieses Abenteuer – so oder so.
Am Bahnhof angekommen, bin ich viel zu früh da. Zumindest glaube ich das – bis ich sehe, wie chaotisch alles wirkt. Der Bahnhof ist im Umbau, Schilder fehlen, Menschen stehen ratlos herum. Niemand weiß, von welchem Gleis welcher Zug fährt.
Ich frage nach. Keine Antwort.
Ich frage erneut. Wieder nichts.
Ich fühle mich lost, stehe mitten in einer Baustelle der Informationslosigkeit. Gedanken rasen:
„Was, wenn ich hier gar nicht wegkomme?“
„Was mache ich, wenn kein Zug fährt?“
„Wie komme ich sonst nach Hause?“
Und dann – als hätte das Drehbuch Mitleid – tritt eine Frau auf mich zu. Eine Kroatin, offen, warm, mit einem Lächeln, das sofort Vertrauen schenkt. Wir kommen ins Gespräch, sie hilft mir, das System aus Unsicherheit und Chaos zu durchschauen.
Sie lacht, ich lache, und plötzlich machen wir ein Selfie. Wir tauschen Telefonnummern. Fremde, die sich für einen Moment anfühlen wie Freunde.
Kurz darauf: Mein Zug fährt.
Hürde Nummer 1 – abgehakt.
Rijeka → Ljubljana – geschafft.
Ich atme durch. Kurz.
Auf dem Weg zum Bahnhof
🚆 Schaffner, Schweiß & ein belgischer Held 💪😄
In Ljubljana wartet sofort die nächste Herausforderung.
Der Schaffner, mit Blick wie ein Türsteher aus einem Mafiafilm, sagt trocken:
„Heute kein Radabteil. Sie fahren morgen.“
Ich schaue ihn an.
Er schaut zurück.
Ich denke: „Über meine Leiche.“
Ich sage: „Das kommt für mich nicht infrage. Ich muss heute fahren.“
Er lacht.
Ich nicht.
Doch plötzlich tauchen weitere Radfahrer auf. Gemeinsam argumentieren wir, diskutieren, insistieren – und irgendwann gibt er nach.
Wir dürfen rein.
Aber wie?
Mein Rad erweist sich als wandelndes Problem:
Lenker zu breit,
Tür zu schmal,
Einstieg zu hoch.
Alleine hätte ich es niemals geschafft.
Doch dann – wie ein Deus ex Machina – erscheint ein Belgier. Ebenfalls Radfahrer. Ebenfalls entschlossen.
Wir helfen uns gegenseitig, heben, schieben, ziehen.
Wir lachen, fluchen, schwitzen.
Und irgendwie, mit 20 % Muskelkraft und 80 % Chaos, schaffen wir es in den Zug.
Außenstehende hätten vermutlich gedacht, wir versuchen einen Elefanten in einen Fiat Panda zu stopfen. 😄
Aber wir sitzen drin. Wir fahren.
Hürde Nummer 2 – abgehakt.
Die Rückfahrt ist idyllisch
🏃♂️ Hetzjagd in Villach – Zwei Minuten, die über alles entscheiden 😳🚴♂️
Die Fahrt nach Villach läuft erstaunlich ruhig.
Fast schon zu ruhig.
Dann rollt der Zug ein.
Wir haben laut Anzeige:
2 Minuten Umstiegszeit.
Zwei Minuten?
Für zwei Räder?
Und zwei völlig erschöpfte Typen?
Unmöglich.
Oder?
Die Türen öffnen.
Und plötzlich werden wir zu Actionhelden.
Wir wuchten die Räder aus dem Zug, sie fliegen fast auf den Bahnsteig.
Wir rennen.
Wir stolpern.
Wir keuchen.
Und werfen die Bikes im letzten Wimpernschlag in den nächsten Zug.
Die Türen schließen hinter uns – klack.
Geschafft.
Mein Herz rast wie nach einem 20-Prozent-Anstieg.
Der Belgier lacht wie verrückt.
Ich auch.
Es sind diese absurden Momente, die später zu den besten Geschichten werden –
und in der Sekunde einfach nur irre sind.
Etappenziel erreicht.
🍺 Fußballfans, kein Halt & ein nächtlicher Umweg 🌙😵
Ab München trennen sich unsere Wege.
Ich denke:
„Jetzt wird’s ruhig. Jetzt passiert nichts mehr.“
Aber das Universum denkt:
Challenge accepted.
Hamburg spielt gegen Bayern.
1400 Fans steigen in denselben Zug wie ich.
1400.
Ich werde umzingelt von Trikots, Bier, Gesängen und purer Euphorie.
Doch statt Chaos erlebe ich Herzlichkeit:
Sie lachen, sie helfen mir mit meinem Rad, machen Platz, erzählen Geschichten.
Ein wildes, lautes, aber warmes Miteinander.
Dann die Durchsage:
„Heute kein Halt in Hannover.“
Ich starre die Decke an.
Hannover sollte mein Ziel sein.
Stattdessen muss ich einen Bahnhof vorher raus. Mitten in der Nacht.
Also steige ich aus – und rolle los.
Noch einmal Radfahren.
Nach fast 27 Stunden unterwegs.
Hungrig. Durstig. Schlaflos.
Als ich endlich in Hannover ankomme, sitze ich kurz einfach nur da.
Erschöpft.
Leer.
Und irgendwie auch voller Stolz.
🌍 Ein erschöpftes Lächeln – und das Ende einer unglaublichen Reise ✨
Am Ende falle ich zu Hause fast vom Rad.
Aber ich lächle.
Nicht wegen der 27 Stunden Chaos – sondern trotzdem.
Ich habe es geschafft.
Trotz Umsteigehölle.
Trotz Schaffnern, die „Nein“ sagen.
Trotz fehlender Halte, überfüllter Züge und nervenzerreißender Momente.
Diese Rückfahrt war härter als manche Bergetappe.
Aber sie war auch voller Menschlichkeit, Humor, Hilfe, Verbundenheit.
Und vielleicht – ja vielleicht – mache ich bald wieder so eine Tour.
Denn genau dieses Chaos,
genau diese Geschichten,
genau diese kleinen Wunder
… machen eine Reise unvergesslich. 🚲✨🌍
Der Radfahrer schiebt sein rotes MTB aus dem Hotel. Heute kein weiter Weg, keine Pässe, keine Schotterpisten. Nur eine kleine Tour – und doch ist sie besonders. Denn sie markiert den Anfang vom Ende, den letzten Abschnitt dieser Reise. Wieder einmal sind sie zusammen unterwegs, er und sein Rad. Und er spürt sofort: Es will genauso weiterfahren wie er selbst. Die Sonne liegt sanft über Opatija, die Luft riecht nach Meer und Salz. Der Radfahrer tritt in die Pedale und ist überrascht: Das Rad fährt heute besonders leicht, fast so, als hätte auch sein treuer Begleiter die Pause gebraucht. Kein Quietschen, kein Knarzen, nur dieses weiche Rollen über den Asphalt. Ein stilles Einverständnis – beide wissen, dass die großen Abenteuer hinter ihnen liegen, und trotzdem genießen sie diesen kurzen Ausflug. Doch in ihm mischt sich Freude mit Aufregung. Vor ihm liegt die Rückreise, und er weiß, dass sie lang und voller kleiner Prüfungen sein wird. Bahnhöfe, Züge, Umstiege, enge Türen und ungeduldige Schaffner. All das könnte schiefgehen. Normalerweise würde er sich schon jetzt alle Szenarien ausmalen, alle Probleme im Kopf durchspielen. Aber heute nicht. Heute nimmt er sich vor, nicht alles auf einmal zu betrachten, sondern Schritt für Schritt zu gehen. Der erste Erfolg ist schon erreicht, wenn er am Bahnhof in Rijeka steht. Kein großer Sieg, aber ein greifbarer. Kleine Erfolge – das ist der Schlüssel. Genau wie auf der Tour, als jeder erklommene Hügel, jede gemeisterte Abfahrt ein eigener Triumph war. So will er auch diese Heimreise sehen: nicht als eine große Prüfung, sondern als eine Kette von kleinen Etappen, die er nacheinander meistern wird. Das Rad rollt sanft neben den vorbeiziehenden Häusern und dem blauen Schimmer des Meeres. Es fühlt sich fast an wie am Anfang: die Aufbruchsstimmung, die Hoffnung, die Freude. Und der Radfahrer merkt, wie sehr er gewachsen ist. Er ist nicht mehr derselbe wie zu Beginn dieser Reise. Er ist stärker geworden, nicht nur körperlich, sondern auch in dem Vertrauen, dass er Schwierigkeiten meistern kann – ob auf der Straße oder im Leben. Vor dem Bahnhof hält er kurz an. Er legt die Hand auf den Lenker, fast so, als würde er sich bedanken. Für all die Kilometer, für all die Schmerzen, für all die Freude. Für die Treue, die sie sich gegenseitig gehalten haben. Und er weiß: Auch wenn die Reise mit dem Rad heute endet, das, was sie gemeinsam erlebt haben, wird ihn noch lange begleiten. Die Türen des Bahnhofs öffnen sich. Die erste Hürde ist geschafft. Vor ihm liegen noch viele weitere, aber er weiß, er wird sie alle meistern – bis er schließlich zu Hause ankommt. Mit jedem kleinen Erfolg ein Stück näher am Ziel. Und am Ende wird er nicht nur angekommen sein, sondern auch gewachsen.
So sah die Tour wirklich aus
Wer hier eigentlich unterwegs ist
der lieber mit Gegenwind als mit Stillstand lebt. Wenn ich nicht
gerade im Büro sitze, rolle ich irgendwo zwischen Ostsee, Harz
und „mal schauen, wo ich heute lande“ durchs Leben.
Auf lovingtailwind erzähle ich von den Momenten dazwischen:
vom Fluchen am Berg, vom Lachen im Regen, von kleinen Zufallsbegegnungen
und von diesem Gefühl, dass draußen alles ein bisschen leichter wird.
Wenn du solche Geschichten magst, bist du hier genau richtig.
- 🚴 Liebt Touren, bei denen der Plan unterwegs entsteht.
- 🌊 Fühlt sich am Meer genauso zuhause wie im Harz.
- ☕ Glaubt, dass gute Geschichten mit Kaffee besser werden.
Mein Mountainbike läuft auf Muskelkraft – der Blogger dahinter auf Kaffee. ❤️
Hast du Lust, was dazuzulassen?
Schreib gern einen Kommentar. Der Radfahrer freut sich über Geschichten, Tipps und Gedanken von unterwegs.



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