
Über die Berge ans Meer – Tag 6

Über die Berge ans Meer – Tag 6 .de
Wenn Kaffee knapp, die Strecke lang und die Tunnel dunkel sind

Mit dem Rad ins Abenteuer: Von Villach nach Venzone
Der Tag beginnt mit einem Erlebnis, das fast schon zur kleinen Tradition geworden ist: ein etwas eigentümliches Frühstück. Kein Buffet, keine Auswahl. Nur die Entscheidung: „normal oder süß“ . Ich nehme normal – und bekomme eine dreistöckige Etagere, wie aus alten Hoteltagen. Oben Brötchen, in der Mitte Wurst und Käse, unten Butter und Marmelade. Ein kulinarisches Türmchen, das eher für eine hungrige Radlergruppe als für mich allein gedacht scheint. Dazu gibt es exakt eine Tasse Kaffee und ein Glas Wasser mit einem Hauch von „Grünzeug“. Mehr? Leider nicht. Auch nicht auf Nachfrage. 😬
Die offizielle Empfehlung lautet: mit dem Zug über die Grenze nach Italien. Spart 40 Kilometer und einige steile Anstiege. Aber hey, ich habe ein Mountainbike, bin gut drauf und will was erleben. Also sage ich „Challenge accepted!“ 😄
Auf nach Italien!
Ich verlasse Villach und rolle motiviert durch die österreichische Landschaft. Es dauert nicht lange, bis Zweifel aufkommen. Die Natur ist wunderschön, ja, aber der Weg wird immer anspruchsvoller. Bald geht es durch das 3-Länder-Eck, von asphaltierten Wegen auf schmale Waldpfade mit kräftigen Steigungen. Kurz habe ich das Gefühl, durch ein geheimes Loch im Zaun die Grenze zu überqueren. Habe ich mich verfahren? Ist mein Navi in Frühruhestand gegangen? 😳
Dann die Erlösung: ein offizieller Grenzübergang, bewacht vom Militär. Ein Selfie muss her – aber lieber ohne Soldaten im Bild. Schnell geknipst und weiter geht’s. Ich bin in Italien! 🇮🇹
Serpentinen, Pützen und Espresso
Travis liegt nicht direkt an der Grenze. Ich quäle mich die steilen Serpentinen hoch, vorbei an alten Militäranlagen, abgelegenen Bauernhöfen und heimtückischen Pützen. Wer glaubt, eine harmlose Kurve mit Speed zu nehmen, sollte besser Regenklamotten dabeihaben. Ich hatte keine. 😳
Aber ich komme an – sogar früher als mit dem Zug. Zeit für einen Kaffee! Nur… niemand versteht Deutsch oder Englisch. Und mein Italienisch? Zwei Worte. Ich versuche es mit Händen und Füßen: „große Tasse, Espresso-Maschine“. Was ich bekomme, ist ein halber Becher doppelter Espresso. Jetzt schlägt mein Herz richtig! 😅
Dunkle Tunnel und helle Erkenntnisse
Die Fahrradwege sind überraschend gut – bis ich vor dem ersten Tunnel stehe. Ein schwarzes Loch im Berg, stockfinster. Und ich? Kein Licht. Ich warte. Dann kommt ein Radler mit Licht, ich hänge mich dran. Ohne ihn wäre ich wohl bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag gegen die Wand gefahren. Spickzettel fürs nächste Mal: Licht mitnehmen! 😬
Nach weiteren zehn (!) Tunneln komme ich Venzone näher. Doch der Radweg ist gesperrt. Navi sagt: „weiter“, Schild sagt: „Baustelle“. Was nun? Ich wage es trotzdem – kurz darauf stehe ich auf der Landstraße. Adrenalin pur. LKWs rauschen vorbei, der Schutzstreifen ist kaum 30 Zentimeter breit. Ich bin scheinbar der Einzige, der die Warnschilder ernst nimmt. 😳
Von da komme ich
Ankommen und durchatmen
Endlich, die Unterkunft. Modern, einsam, und die Klimaanlage? Auf Winterbetrieb. Schlafen bei 26 Grad. Mücken, Mond oder einfach die Anstrengung – ich schlafe kaum. Aber trotzdem: was für ein Tag!
118 Kilometer. Ein Landwechsel. Berge, Tunnel, Pützen, Koffeinrausch und Grenzabenteuer. Es war anstrengend, aufregend und einfach unvergesslich.
Und morgen? Wird weitergeradelt! 🚴♂️💪
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