Gravelglück in Dahme – zwischen Kater, Küste und Kaffee

Von Dahme nach Rettin – Gravelglück zwischen Kater, Küste und Kaffee- Nach einer durchtanzten Partynacht tausche ich den Kater gegen das Gravelbike und starte an der Ostsee. Trotz Kettenpanne und sandigen Herausforderungen führt mich meine Tour durch wunderschöne Küstenlandschaften und ruhige Wälder bis nach Grömitz. Mit einem Kaffee in der Sonne, Rückenwind auf dem Rückweg und der Magie der Weite wird der Tag zu einem unvergesslichen Abenteuer – und zeigt: Graveln ist Glück! Aber jetzt ganz von vorne...

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Dahme – Grömitz – Rettin

Dahme – Grömitz – Rettin – 17.03.2025 – #32

Seebrücke Grömitz

Gravel-Glück statt Kater-Drama

Küstenflow, Sandabenteuer und ein Kaffee in der Sonne
Vom Party-Kater zur Pedal-Poesie: Mein Start in den Tag
Was für eine Nacht! Die Party war legendär, die Musik laut, das Lachen endlos. Doch statt den Sonntag im Bett zu verbringen, entscheide ich mich für das volle Kontrastprogramm: Gravelbike statt Gammelmodus. Noch halb benommen vom letzten Drink schwinge ich mich auf den Sattel und rolle los. Ziel: Dahme an der Ostsee, Start: ein klarer, kalter Morgen bei minus einem Grad. Der erste Atemzug ist wie ein Frischekick, die Sonne glitzert verheißungsvoll – der Tag kann kommen! 😊
Die ersten Meter sind ein zähes Anrollen. Mein Kopf dröhnt, doch mit jedem Tritt wird er leichter. Ich bin unterwegs. Der Küter verzieht sich langsam, das Gravel-Glück rückt näher. Dann – zack! – springt die Kette runter und verhakt sich übel. Ich fluche leise,

doch irgendwie passt es ins Bild: Das Leben ist nicht perfekt, aber voller Geschichten. Ein paar Minuten Schrauberei, ölige Finger inklusive, und es geht weiter.

Zwischen Küstenwind und Sandtricks:

Der Weg ist das Ziel
Ich folge einem schmalen Pfad direkt an der Wasserkante. Der Boden ist fest, der Grip perfekt, die Aussicht – ein Träumchen! Der Blick aufs glitzernde Meer, das leise Rauschen der Wellen, die klare Winterluft, die meine Lungen füllt – ich bin ganz im Moment. Radfahren kann so meditativ sein, wenn man sich einfach treiben lässt.
Doch mein Navi hat eigene Pläne. Plötzlich zeigt es mir einen Weg über den Strand. Ich lache laut auf. Wirklich jetzt? Gravelbike trifft Tiefsand. Wer das schon mal versucht hat, weiß: Das ist ein Witz. Nach ein paar Metern gebe ich auf, steige ab und schiebe. Mein Rad sinkt tief ein, ich auch fast. Die Spaziergänger schauen amüsiert, ich grinse zurück. Auch das ist Graveln: ein bisschen Wahnsinn, viel Geduld und eine Prise Selbstironie 😄
Schließlich erreiche ich Grömitz. Der Ort wirkt wie aus dem Urlaubskatalog: Sonne, Promenade, entspannte Menschen. Ich finde ein kleines Café, bestelle einen großen Cappuccino, setze mich in die Sonne und atme tief durch. Der Moment ist perfekt. Salz auf den Lippen, Sonne im Gesicht, Gespräche mit anderen Radlern – das Leben schmeckt gut.

Die Ostsee

Strandweg

Flow auf dem Rückweg:

Mit dem Wind im Rücken durchs Glück
Nach der Pause fühlt sich alles leichter an. Mein Körper ist aufgewärmt, mein Kopf frei, mein Herz weit offen. Und dann passiert es: Rückenwind! Kein Gegenan-Kämpfen, kein Zerren am Lenker, sondern einfach rollen lassen. Ich fliege über den Trail, genieße die Stille und das Spiel von Licht und Schatten im Wald.
Ich kenne die Strecke jetzt, erkenne Kurven wieder, freue mich auf Anstiege, weil ich weiß, was danach kommt. Es ist dieses Gefühl von Vertrauen, das sich einstellt, wenn man loslässt. Ich bin nicht nur unterwegs, ich bin angekommen – im Moment, in mir selbst, im Flow.
Die Rückfahrt vergeht wie im Flug. Jeder Tritt fühlt sich kraftvoll an, jeder Meter bringt mich weiter in dieses Glücksgefühl hinein. Ich atme tief, spüre jeden Muskel, jeden Atemzug. Die Landschaft rauscht an mir vorbei, doch in meinem Inneren wird alles still. So muss Freiheit schmecken.

Glücksformel Graveln: Müdigkeit trifft Erfüllung

Zurück in Dahme. Die Beine schwer, die Füße kalt, das Gesicht rotgefroren – aber mein Herz? Leicht wie nie. Vier Stunden, rund 60 Kilometer, unzählige Eindrücke. Ich lache beim Gedanken an die Kettenpanne, das Sandabenteuer, die Gespräche in der Sonne.
Ich frage mich: Warum machen wir das eigentlich? Warum treten wir uns die Waden wund, lassen uns frieren und über sandige Umwege schicken? Die Antwort ist einfach: Weil es uns lebendig macht. Weil es Momente gibt, die sich in unser Gedächtnis brennen wie Sonnenstrahlen auf der Haut. Weil wir unterwegs sind zu uns selbst.
Mein Fazit: Graveln statt Grübeln. Wer losfährt, gewinnt immer. Und manchmal ist es gerade der Umweg, der die Tour unvergesslich macht. Ich freue mich schon auf die nächste Fahrt – vielleicht im Frühling, vielleicht wieder spontan, aber ganz sicher wieder mit Herz, Helm und Humor
Graveln ist Glück. Und Glück beginnt mit einem Tritt in die Pedale.

Die Sonne wärmt mich

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Der Radfahrer: Zwischen Zweifel und Zuversicht – eine Sommertour ins Ich
Der Radfahrer saß noch im Auto, als der Schweiß ihm bereits den Rücken hinablief. 30 Grad im Schatten, doch Schatten gab es heute keinen. Er war unmotiviert, zäh, fast widerwillig. Aber da war diese Stimme in ihm: „Du wolltest doch wieder ins Training einsteigen. Langsam, behutsam. Du weißt, was bald kommt. Besser vorbereitet als überrascht.“ Das Mountainbike hinten festgezurrt, die Musik leise pulsierend durch die Boxen. Der Motor surrte, aber im Herzen knarzte es. Dann, endlich: der Umstieg. Klick. Die Schuhe rasten ins Pedal. Der Radfahrer löste sich vom Alltag wie ein Stein, der langsam ins Rollen kommt. Die ersten Meter schwer, die Luft flirrend, die Beine noch träge. Doch mit jedem Tritt verflog ein Teil der Trägheit. Die Reifen fraßen sich durch heißen Asphalt, der Staub wirbelte auf wie Erinnerungen an frühere Fahrten. 60 Kilometer standen auf dem Plan. Kein Wettkampf. Kein Rekord. Nur er, das Rad und die flirrende Hitze. Und da war sie plötzlich: die Leichtigkeit. Sie kam leise, fast zögerlich. Vielleicht war es das Glitzern des Meeres in der Ferne, das Rascheln der Pinien am Wegesrand oder der Rhythmus seiner Musik, der sich wie ein zweiter Herzschlag einfand. Der Radfahrer lächelte. Fühlte sich frei. Der Fahrtwind kühl wie eine Umarmung. Die Zweifel wichen für einen Moment der Zuversicht. Doch unter dem Helm kreisten Gedanken: Sind die Entscheidungen der letzten Wochen richtig gewesen? Ist es Zeit, nicht nur Strecken zu planen, sondern auch sich selbst? Der Radfahrer spürte, dass es vielleicht weniger um Training ging, sondern mehr um das Ankommen bei sich. Der Kampf mit der Sonne war äußerlich. Der mit dem Selbst ein leiserer, aber tiefer. Und doch: Die Sonne senkte sich langsam. Goldene Strahlen auf sonnenverbrannter Haut. Salz vom Schweiß, Staub auf den Waden, ein Lied im Ohr. In dieser Mischung aus Anstrengung und Sinnlichkeit lag etwas Tröstendes. Die Menschen am Wegesrand lachten, lebten leicht, wirkten, als hätten sie nichts zu verlieren. Vielleicht war das der Schlüssel. Der Radfahrer kam an. Nicht an einem Ort. Sondern in einem Zustand. Zufrieden. Glücklich. Nicht, weil alles klar war. Sondern weil es für einen Tag egal war. Vielleicht ist es das, was Radfahren kann: Es führt dich nicht immer ans Ziel. Aber zu dir selbst. Und manchmal ist das alles, was zählt.

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