Alpe Adria mit dem MTB – Tag 1 (Salzburg)
Eine kurze Radtour war meine erste Idee und was ist daraus geworden? Einmal von Österreich über die Alpen nach Italien. Eine wahnsinnig schöne Tour.
Es ist früher Vormittag, und ich stehe am Auto, starre auf mein Bike und grinse. Nicht nur, weil ich heute mal wieder rauskomme und die Natur ruft – sondern weil ich heute meine neue Protektorweste einweihe. Die liegt nicht nur stylisch eng an wie ein Superhelden-Outfit, sondern fühlt sich auch an wie eine Umarmung mit Sicherheitsversprechen. Heute ist der große Tag. Heute darf sie mit mir auf Tour.
Die Wetter-App hat Sonne versprochen, der Harz wartet, und ich habe drei Stunden Luft für eine knackige Runde. Ziel: Dreitälerblick und Poppenberg. Klingt harmlos. Klingt fast poetisch. Spoiler: wird’s nicht.
Schon die Fahrt zum Startpunkt ist so eine Mischung aus Vorfreude und leichtem Lampenfieber. Wird die Tour geil? Hält das Wetter? Schmilzt mir die Protektorweste bei 20 Grad direkt auf der Haut fest?
Ich check noch mal alles – Helm sitzt, Schuhe klicken, die Weste… ja, die sitzt wie angegossen. Ich fühl mich bereit für alles. Na ja, fast alles.
Die Strecke beginnt recht gemütlich. Ich rolle entspannt an, genieße den Duft von feuchtem Waldboden und die milde Frühlingssonne auf der Haut. Links ein plätschernder Bach, rechts moosbedeckte Steine – der Harz gibt sich erstmal freundlich. Ich könnte fast glauben, ich bin im Werbespot eines Outdoor-Magazins.
Doch diese Idylle ist trügerisch. Denn kaum bin ich ein paar Kilometer unterwegs, geht es los mit dem ersten kleinen Hindernis: ein umgestürzter Baum. Nichts Dramatisches. Ich steige ab, lache noch, hebe das Bike drüber – „Na gut, ein bisschen Bewegung neben dem Pedalieren schadet ja nicht.“ Das denke ich genau einmal auf dieser Tour.
Was dann folgt, ist ein wildes Spiel aus Klettern, Schieben, Heben, Ducken und gelegentlichem Fluchen. Die Strecke wird zur Bühne für mein ganz persönliches Wald-Bootcamp. Ich trage das Bike über Bäume, ziehe es unter tief hängenden Ästen hindurch und schiebe es mit letzter Kraft steile, rutschige Hänge hoch.
Es ist nicht nur körperlich fordernd – es ist fast schon akrobatisch. Und ja: Ich bin dankbar für diese Protektorweste.Nicht weil ich gestürzt wäre – zum Glück nicht –, sondern weil sie mir das Gefühl gibt, dass ich hier alles überleben kann. Selbst wenn ich mit vollem Elan gegen einen Ast donnern sollte.
Einmal bleibe ich tatsächlich mit dem Helm im Geäst hängen, ziehe mich zurück wie eine Schildkröte in die Rüstung, lache – und fluche im nächsten Moment, weil das Bike gerade beschlossen hat, sich quer zwischen zwei Wurzeln zu verkeilen.
Nach gefühlt einer Stunde Baumlimbo, Schiebe-Sessions und „Ich dachte, das ist ein Weg“-Momenten kommt der Lohn: Dreitälerblick. Und der Name ist keine Übertreibung.
Ich halte inne. Schweige. Atme.
Vor mir breitet sich das Harzer Mittelgebirge aus wie ein gemaltes Landschaftsbild. Tiefgrüne Täler, zarte Frühlingstöne, Licht und Schatten tanzen über die Baumwipfel. Ich sehe drei Richtungen – drei Geschichten. Und für einen Moment ist alles still. Kein Kreischen von Bremsen, kein Knacken von Ästen, kein inneres Meckern über den nächsten Anstieg.
Nur ich, die Weste und dieser Wahnsinnsausblick
Natürlich hoffe ich, dass es jetzt entspannt weitergeht. Ein bisschen cruisen, bisschen rollen lassen – so hatte ich mir das vorgestellt. Aber der Harz hat da andere Pläne.
Die Abfahrt wird zur Wundertüte. Schmaler Trail, Wurzeln, Stufen, eine Mischung aus „Wow, wie geil ist das denn?!“ und „Okay, wenn ich jetzt über den Lenker fliege, mach ich wenigstens eine gute Figur mit Weste.“
Ich taste mich Stück für Stück vor, spüre das Adrenalin, das Ziehen in den Waden – und das breite Grinsen, das einfach nicht weichen will. Ja, das hier ist anstrengend. Ja, ich schwitze wie ein Hamster im Hochsommer. Aber genau dafür bin ich hier.
Nach dem Downhill folgt – wer hätte es gedacht – noch mehr Aufstieg. Der Weg wird wieder unfreundlich. Diesmal nicht wegen Bäumen, sondern wegen Steigung. Diese Art von Steigung, die das Wort „fahren“ aus dem Wortschatz streicht.
Ich schiebe. Ich schnaufe. Ich fluche laut, damit der Wald Bescheid weiß, was ich von dieser Passage halte. Und dann lache ich. Weil’s einfach absurd ist. Weil ich in diesem Moment, zwischen Wurzeln und Schweiß, auf irgendeinem verfluchten Waldweg, so unfassbar lebendig bin.
Endlich. Der letzte Anstieg bringt mich zum Poppenberg. Der Name klingt ein bisschen wie ein Spaßbad für Erwachsene, aber in Wirklichkeit ist es ein wunderschöner Aussichtspunkt mit Blick über den südlichen Harz. Und jetzt, wo ich hier stehe – durstig, müde, verschwitzt – weiß ich: Das war’s wert.
Ich setze mich auf eine Bank, ziehe mir einen Riegel rein, trinke einen Schluck warmgewordenes Wasser und lasse den Blick schweifen. Die Sonne steht tief, das Licht ist weich, und die ersten Mücken tanzen ihren Abendtanz. Meine Beine sind schwer, mein Herz leicht. Und meine Weste? Die hat ihren ersten echten Einsatz bestanden.
Kein Sturz, kein Kratzer – aber ein Gefühl von Sicherheit. Und irgendwie auch ein Gefühl von „Ich gehör hierher.“
Nach fast drei Stunden bin ich zurück am Auto. Ich rolle aus, steige ab – und merke erst jetzt, wie fertig ich eigentlich bin. Die Tour hat mich geschlaucht. Körperlich und mental. Aber sie hat mir auch gezeigt, dass ich mehr kann, als ich denke. Und dass Abenteuer oft dort beginnen, wo der Weg eigentlich zu Ende ist.
Ich werfe noch einen letzten Blick in den Rückspiegel, während ich langsam vom Parkplatz rolle. Und ich weiß jetzt schon: Ich komme wieder. Der Harz hat noch mehr Geschichten für mich. Und meine Protektorweste – die darf ab sofort immer mit.
Der Radfahrer steht am Waldrand, sein Blick wandert über das Vorderrad hinaus ins Licht. Die Sonne hat sich für heute zurückgehalten, lässt ihr Gold nur vorsichtig durch das dichte Blätterdach gleiten. Das Bike lehnt neben ihm, der Akku ist fast leer, aber die Geräusche des Waldes wirken wie ein sanftes Ladegerät für die Seele. Leises Zirpen irgendwo im Gras, ein Eichelhäher ruft, weiter oben klopft ein Specht rhythmisch gegen Holz. Der Motor seines E-Bikes ist längst verstummt – wie auch der Druck, den er am Morgen noch gespürt hat.
Er erinnert sich an den Start. Irgendwie war da Müdigkeit, nicht nur körperlich. Eine leise Frage, ob er die Tour durchhält. Nicht wegen der Höhenmeter. Sondern weil ihm gerade dieses „Was machst du am Wochenende?“ fehlt – diese kleine Zugehörigkeit, die so viel ausmachen kann. Und trotzdem hat er sich aufs Rad gesetzt. Oder gerade deswegen.
Der erste Anstieg war mehr Wurzelgeflecht als Weg. Das Bike unter ihm schnurrte wie eine Katze im Halbschlaf, das Hinterrad suchte Halt, während das Vorderrad leicht über die Steine hüpfte. Er musste lachen, als der Trail ihm mehr Aufgaben stellte als gedacht. Schieben, tragen, fluchen, lachen. Der Harz ließ sich nicht ohne Gegenleistung erkunden – aber genau das war gut so.
Die neue Protektorweste quietschte ein wenig, wenn er sich unter tief hängende Äste duckte. Das E-Bike summte in kurzen Stößen, wenn er wieder Fahrt aufnahm. All das hatte Musik – eine raue, ehrliche Melodie aus Mensch, Maschine und Natur.
Oben am Dreitälerblick blieb er lange stehen. Keine Worte, keine Nachrichten, nur der Wind, der über den Hang strich. Und dieses Gefühl, angekommen zu sein – irgendwo draußen und ein bisschen auch in sich selbst.
Jetzt sitzt er auf einer schattigen Bank, das Bike neben sich, und denkt an nichts Konkretes. Vielleicht daran, dass der Einkauf noch auf ihn wartet. Vielleicht an die Nudeln mit stückfreien Tomaten, die später wie ein Festmahl wirken werden. Vielleicht auch an den gestrigen Abend mit den Kollegen, an Gespräche und Rotwein, an das Leben, das manchmal Lücken lässt – aber auch Platz für neue Momente schafft.
Ein Käfer krabbelt über seinen Schuh, das Laub raschelt leise. Der Radfahrer lehnt sich zurück. Die Tour hat ihn geschafft, im besten Sinne. Und während er aufsteht, das Bike wieder auf den Trail führt und leise einklickt, schickt er – ohne dass jemand es sieht – ein paar Flugküsschen in den Wald. Einfach so. Weil es sich richtig anfühlt. Vielleicht finden sie ihr Ziel.
Eine kurze Radtour war meine erste Idee und was ist daraus geworden? Einmal von Österreich über die Alpen nach Italien. Eine wahnsinnig schöne Tour.
Gerade noch Minusgrade und ein paar Kilometer weiter ein mediteranes Klima. Begleite mit auf den Weg nach Spittal
Heiligenhafen im Februar. Bei Schneefall ans Meer zu fahren ist unbeschreiblich entspannend. Ein toller Tagesausflug.
Es gibt Tage, da läuft einfach alles rund. Und dann gibt’s Tage wie heute – wo es trotz Sonne und Pasta ein bisschen mehr Gegenwind gibt als nötig, aber genau das macht’s irgendwie besonders. Butjadingen steht heute auf dem Plan. Das klingt schon nach norddeutscher Gelassenheit, nach Deich, Meer und einem Hauch von „Was willst du eigentlich mehr?“ Ich will radeln. Und ich will erleben. Also los.
Ich starte früh, mit Kaffee im Bauch und Abenteuer im Kopf. Die Anfahrt ist kurz – ein echter Luxus. Und obwohl die Ferien gerade anrollen wie eine Tsunamiwelle aus Kühlboxen und Gummibooten, gibt’s keinen Stau. Kein einziges hupendes Wohnmobil, kein gestresstes Navi-Gebrüll. Stattdessen gleite ich regelrecht in diese Landschaft, die schon beim Aussteigen nach Urlaub riecht.
Und dann? Dann lacht mich das Wetter an. Sonne. Ohne Diskussion. Keine graue Suppe, kein norddeutscher Kompromisshimmel – einfach nur ein Tag, wie gemalt für eine Tour am Meer entlang. Oder besser gesagt: am Meer ohne Wasser.
Butjadingen hat, was die Nordsee eben so an sich hat: Ebbe. Und viel davon. Ich stehe auf dem Deich, schaue sehnsüchtig in die Ferne – und sehe … Schlick. Okay, das war jetzt keine überraschende Wendung, aber ein kleines bisschen enttäuscht bin ich trotzdem. Ich meine, ein Meer ohne Meer? Das ist wie Pizza ohne Belag, Kaffee ohne Koffein oder Sommer ohne Sonnencreme.
Der Blick auf den Deich ist dafür beständig. Also wirklich beständig. Er verändert sich auf den nächsten Kilometern so wenig, dass ich kurz überlege, ob ich vielleicht im Kreis fahre. Aber hey, das ist auch eine Art von Meditation, oder?
Und dann passiert es. Mein persönliches Highlight. Kühe. Und nicht irgendwelche – sondern offenbar sehr kontaktfreudige. Sie trotten gemächlich auf mich zu, als wollten sie sagen: „Na, haste was mitgebracht?“ Ich habe nichts – außer ein bisschen Gras. Also das grüne. Nicht das andere.
Ich reiche es ihnen vorsichtig über den Zaun, und tatsächlich: Die Kühe schnuppern, mampfen, schauen mich dankbar an (zumindest bilde ich mir das ein). Ein kurzer Moment völliger Harmonie. Ich, das Rad und eine Handvoll Wiederkäuer – fast wie eine Szene aus einem sehr entspannten Naturfilm, nur dass mir der Wind dabei durchs Trikot pfeift.
Wenige Kilometer später: Nächster flauschiger Glücksmoment. Ich sitze auf einer Bank, genieße die Sonne – und da ist es. Ein kleines, weiches Schafbaby, das offenbar beschlossen hat, dass ich heute der Mensch seines Vertrauens bin. Es kommt näher, lässt sich streicheln, macht dabei Geräusche, die irgendwo zwischen „Mäh“ und „Mehr davon“ liegen. Ich bin verliebt. Vielleicht für fünf Minuten, aber trotzdem.
Solche Begegnungen kann man nicht planen. Sie passieren einfach. Und sie machen die Tour zu etwas Besonderem, auch wenn man dabei fast vom Deich geweht wird.
Der Himmel ist strahlend, die Laune gut – aber der Wind hat heute andere Pläne. Von hinten? Fehlanzeige. Er entscheidet sich, mein Sparringspartner zu sein und bläst mir ausdauernd und konsequent ins Gesicht. Kilometer für Kilometer. Ich trete dagegen an, als hinge mein Stolz dran – und vielleicht tut er das auch ein bisschen.
Es ist anstrengend. So ehrlich muss man sein. Ich fluche leise in mich hinein, lache dann wieder über mich selbst und erinnere mich daran, dass ich das hier ja freiwillig mache. Irgendwann finde ich sogar meinen Rhythmus im Gegenwind. Irgendwo zwischen Trotz und Triumph.
Nach einer Weile gönne ich mir eine Pause am Meer – oder zumindest am Ort, wo das Meer normalerweise wäre. Ich setze mich ins Gras, lasse das Rad neben mir ruhen, schließe die Augen und genieße einfach. Die Sonne wärmt mein Gesicht, die Gedanken schweifen ab. Für einen Moment ist alles still. Keine Pläne, kein Gegenwind, kein Deich – nur ich, die Natur und ein Gefühl von … Frieden. Fast schon kitschig, aber genau richtig.
Natürlich werde ich irgendwann hungrig. Nicht dieses „Ich-könnte-was-naschen“-hungrig, sondern das „Ich-brauche-jetzt-Kohlenhydrate-sonst-wird’s-unfreundlich“-Level. Und da ist er plötzlich: Ein echter Italiener, mit Sonnenterrasse und Meerblick (oder Schlickblick, je nach Definition).
Ich bestelle Penne al Forno. Mit ordentlich Käse, dampfend heiß. Definitiv keine Diätvariante, aber heute ist kein Tag für Verzicht. Dazu eine Cola – Zuckerschock inklusive. Ich sitze da, löffle Glück in Pastaform, und alles ist gut. Kein Gedanke an Kalorien, nur dieses stille Lächeln, wenn der Bauch satt und das Herz zufrieden ist.
Natürlich musste auch heute wieder ein Souvenir mit. Eine Tasse. Weil – warum nicht? Eine Erinnerung an einen Tag voller Sonne, Wind, Schafe und Pasta. Vielleicht wird sie später mal mein Lieblingsbecher. Vielleicht landet sie hinten im Schrank. Egal – sie gehört zu diesem Tag, und das reicht.
Die letzten Kilometer ziehe ich durch. Der Wind lässt nicht nach, aber ich auch nicht. Ich trete, ich schnaufe, ich halte durch. Und irgendwann – irgendwann bin ich zurück. Die Beine brennen ein bisschen, der Rücken will sich ausstrecken, aber das Gefühl? Unbezahlbar.
Ich fühle mich zufrieden. Glücklich. Vielleicht sogar ein bisschen stolz. Es war kein Alpenpass, keine epische Fernreise – aber es war mein Tag. Mein Butjadingen-Moment. Und das zählt.
Wenn ich der Strecke Sterne geben müsste, wären es wahrscheinlich drei von fünf. Weil: Ja, der Deich ist nett, aber auf Dauer etwas … gleichförmig. Und ja, ein Meer mit Wasser wäre auch mal wieder schön gewesen.
Aber ganz ehrlich? Die Highlights lagen heute sowieso am Wegesrand: neugierige Kühe, ein Baby-Schaf, Pasta in der Sonne und der Kampf gegen den Wind, den ich letztlich doch gewonnen habe.
Butjadingen – du warst anstrengend, du warst flauschig, du warst schön. Und ich? Ich komme bestimmt wieder. Vielleicht mit mehr Rückenwind. Oder einfach mit weniger Erwartung – aber ganz sicher mit großer Vorfreude.
Der Radfahrer rollt langsam aus. Die letzten Meter auf dem Deich gehören nur ihm und dem Wind, der heute kein Gegner mehr ist, sondern ein Begleiter. Die Sonne steht noch immer hoch am Himmel, ihr Licht tanzt auf der Nordsee, die sich inzwischen wieder zurückgeschlichen hat – ein bisschen mehr Meer als vorhin, aber immer noch weit weg. Es ist egal.
Sein Gravelbike, ein leichtes, robustes Carbon-Modell mit 40-mm-Tubeless-Reifen, schnurrt leise auf dem rauen Asphalt. Das Surren der Freilaufnabe im Leerlauf klingt wie ein friedlicher Begleiter, ein leises „Ich bin da“ – fast musikalisch. Wenn er in die Pedale tritt, spürt er die Kraft, die Leichtigkeit, das Spiel zwischen Technik und Muskelkraft. Die Kettenschaltung klickt präzise durch die Gänge, mechanisch, zuverlässig. Und in genau diesem Moment, als das Klackern kurz auf das Rauschen des Fahrtwindes trifft, ist da dieses Gefühl: Freiheit.
Der Radfahrer hört die Natur. Das Pfeifen des Windes an seinem Helm. Das sanfte Zwitschern irgendwo aus dem Schilf. Ein Bussard kreist. Ein Hund bellt in der Ferne. Alles klingt so lebendig, so klar. Und während er weiterfährt, erinnert er sich an das kleine Schaf auf der Bank, das zarte Fell, das warme Leben unter seinen Fingern. An die Kuh mit den neugierigen Augen, die sich sein selbst gepflücktes Gras schmecken ließ. An das zufällige Gespräch mit einem Spaziergänger, das irgendwie gut tat – ohne dass es viel bedeutete.
Es sind diese Augenblicke, die den Unterschied machen. Nicht die Kilometer. Nicht die Steigungen. Sondern das Leben zwischen den Tritten. Die Wärme der Sonne im Gesicht. Die Blume am Wegesrand, leuchtend gelb, deren Namen er vergessen hat, aber deren Farbe sich eingebrannt hat. Diese Farbe, die sagt: Hier bist du richtig.
Der Radfahrer lächelt. Weil es ein wunderschöner Tag war. Weil das Rad ihm genau das gegeben hat, was ihm im Alltag manchmal fehlt: Stille. Weite. Und die Erinnerung daran, dass es immer einen Grund gibt, positiv zu bleiben. Ob das nun ein Tier ist, eine Begegnung oder einfach nur der Moment, wenn der Wind endlich von der Seite kommt und man merkt: Es geht auch leichter.
Er weiß, dass der Montag kommt. Die Arbeit. Der Druck. Aber jetzt – in diesem Augenblick – geht es ihm gut. Es ist Wochenende. Er ist draußen. Und er ist ganz bei sich.
Er tritt ein letztes Mal in die Pedale. Der Weg liegt offen vor ihm. Und irgendwo da vorne wartet bestimmt schon das nächste Lächeln.
Und wenn er Anderen einen Tipp geben könnte, dann das es immer und überall positive Momente gibt, wenn man sie sehen will.
Heiligenhafen im Februar. Bei Schneefall ans Meer zu fahren ist unbeschreiblich entspannend. Ein toller Tagesausflug.
Ein sonniger Tag auf der Halbinsel Butjadingen, geprägt von kräftigem Gegenwind, flauschigen Tierbegegnungen und italienischer Pasta mit Schlickblick. Die Tour verläuft entlang des Deichs, vorbei an Feldern, Kanälen und neugierigen Kühen. Highlight: ein Baby-Schaf auf der Parkbank und eine wohlverdiente Pause in der Sonne. Auch wenn das „Meer ohne Wasser“ etwas enttäuscht, machen Natur, Ruhe und kleine Erlebnisse die Tour besonders. Die Bilder erzählen von Weite, Wind und einem Radfahrer mit Humor und Durchhaltevermögen – zufrieden, glücklich und mit neuer Lieblingstasse im Gepäck.
Timmendorfer Strand mit vielen kleinen Buden mit Eis, Cafés und ein wunderschöner Blick aufs Meer. Der Strand war belebt, einzelne lagen auf ihren Wolldecken, andere in ihren Strandkörben. Im Hintergrund das Meer, wunderschön blau mit Wellen, die vom Wind weis wurden.
Ich habe am Wochenende eine großartige Party gefeiert. Das war es wert! Aber während andere jetzt wieder in den Alltag zurückkehren, genieße ich meinen Urlaub. Und was gibt es Besseres, als eine ausgedehnte Gravelbike-Tour entlang der Ostsee? Heute steht Dahme auf dem Plan – mit strahlendem Sonnenschein, aber knackigen minus einem Grad. Perfektes Wetter, um sich die Nase abzufrieren und gleichzeitig das Herz aufzuwärmen.
Die Luft ist klar, die Sonne lässt die Ostsee glitzern – fast schon kitschig schön. Ich rolle motiviert los, doch das Universum hat offensichtlich andere Pläne. Kaum auf der Strecke, springt mir die Kette runter und verhakt sich böse. Wirklich jetzt? Ich fluche kurz, aber nach ein paar Minuten Schrauben und Zurechtfummeln geht’s weiter. Erster Schock überwunden – immerhin kann es ab jetzt nur besser werden!
Und es wird besser. Ich folge einem traumhaften Pfad, der sich parallel zur Küste schlängelt. Der Blick aufs Wasser, das ruhige Rauschen der Wellen – das ist der Stoff, aus dem perfekte Touren gemacht sind. Ich genieße den Grip der Strecke unter meinen Reifen, solange der Weg schön befestigt bleibt.
Doch mein Navi hat offensichtlich Humor. Plötzlich schickt es mich über den Sandstrand. Ich lache noch kurz – und dann wird mir klar: Das meint es ernst. Wer jemals versucht hat, mit einem Gravelbike durch tiefen Sand zu fahren, weiß, dass das ungefähr so sinnvoll ist wie ein Regenschirm unter Wasser. Nach wenigen Metern kapituliere ich und schiebe. Macht das Spaß? Nein. Sieht es für die wenigen Spaziergänger lustig aus? Vermutlich.
Aber was soll’s? Ich bin an der Ostsee, die Sonne strahlt, und irgendwann endet auch der Sand. Also schiebe ich tapfer weiter, bis wieder halbwegs festes Terrain unter meinen Reifen ist.
Endlich in Grömitz angekommen, gönne ich mir erstmal einen richtig guten Kaffee. Ich setze mich in die Sonne, lasse das Salz in der Luft und den Duft des Kaffees auf mich wirken – ein Moment purer Glückseligkeit. Es sind nicht viele Menschen unterwegs, aber die, die ich treffe, sind gut drauf. Wir plaudern über das Wetter, das Meer und die besten Touren der Gegend. Genau diese kleinen Begegnungen machen solche Ausflüge besonders.
Ich genieße die Ruhe am Strand. Die Wellen rollen gemächlich an den Uferstreifen, Möwen kreischen in der Ferne. Baden gehe ich heute nicht – so verrückt bin ich dann doch nicht. Aber einfach dasitzen, die Sonne auf der Haut spüren und den Moment genießen? Das reicht völlig aus.
Nach einer ausgiebigen Pause mache ich mich wieder auf den Rückweg. Der Wind ist mir gnädig und bläst nicht frontal ins Gesicht – eine kleine, aber entscheidende Freude. Die Strecke fühlt sich jetzt noch schöner an. Vielleicht, weil ich sie nun kenne, vielleicht, weil ich mittlerweile vollkommen in den Flow der Tour eingetaucht bin.
Nach vier Stunden komme ich wieder an meinem Ausgangspunkt an. Die Beine sind müde, das Gesicht kalt, aber mein Herz ist glücklich. Was für eine fantastische Tour! Trotz der kleinen Pannen und der unfreiwilligen Schiebeeinlage durch den Sand war es ein grandioser Tag.
Diese Tour schreit förmlich nach einer Wiederholung – vielleicht im Frühling, wenn es etwas wärmer ist. Aber auch jetzt im Winter hat die Ostsee ihren ganz eigenen Zauber. Die Ruhe, die klaren Farben, das Gefühl, sich den Wind um die Nase pusten zu lassen – das alles macht solche Ausflüge unvergesslich.
Also: Wer braucht schon einen perfekten Plan, wenn man eine perfekte Tour haben kann? Einfach losfahren, genießen und sich überraschen lassen. Ich jedenfalls bin froh, dass ich meinen Party-Kater gegen diese Tour eingetauscht habe. Denn ganz ehrlich – nichts geht über eine ausgiebige Runde Graveln an der Küste!
Er erwachte, bevor der Wecker klingelte. Die roten Lichter der Windräder blinkten im Takt der Nacht, während der Himmel langsam heller wurde. Die Sonne war bereits dabei, den Horizont in ein warmes Gold zu tauchen. Ein neuer Tag, voller Möglichkeiten. Ein Lächeln zog sich über sein Gesicht, während er sich reckte. Sorgen? Heute nicht. Heute war ein Tag für das Hier und Jetzt.
Draußen wartete sein Gravelbike, noch mit Sandkörnern bedeckt, als Erinnerung an die letzte Tour. Er strich mit der Hand über den Rahmen, spürte das kühle Metall unter den Fingerspitzen. Ein sanftes Klicken, als er die Schaltung prüfte. Die Kette lief sauber über die Ritzel, bereit für die nächste Fahrt. Mit einem kräftigen Tritt stieg er in die Pedale, das leise Summen der Reifen auf dem Asphalt begleitete ihn, während er losrollte.
Die Luft war frisch, noch unberührt von der Hektik des Tages. Die Ostsee schimmerte am Horizont, ein endloses Band aus Blau. Der Fahrtwind strich kühl über seine Wangen, während er das Tempo erhöhte. Das Bike reagierte präzise, jeder Tritt setzte direkt um, als wäre es ein verlängerter Teil von ihm selbst. Die Natur erwachte um ihn herum – Möwen kreischten, das Rauschen der Wellen vermischte sich mit dem rhythmischen Klicken der Kassette.
Er fühlte sich leicht. Alles, was ihn vorher beschäftigt hatte, schien mit dem Fahrtwind zu verfliegen. Vielleicht war dieser Urlaub nicht nur eine Pause vom Alltag, sondern ein Neuanfang. Vielleicht war es an der Zeit, Dinge zu verändern, neue Wege einzuschlagen. Der Gedanke machte ihn zuversichtlich. Der Weg war da, es lag an ihm, ihn zu wählen.
Er bog auf einen Küstenpfad ein. Der Untergrund wechselte zu feinem Schotter, das sanfte Knirschen der Reifen vermischte sich mit dem Ruf der Seevögel. Vor ihm lag der Horizont, weit und offen. Er atmete tief durch, ließ den Moment auf sich wirken. Die Zukunft? Sie fühlte sich gut an. Vielleicht würde er sie noch ein wenig herausfordern. Vielleicht würde er einfach dem Weg folgen, wohin auch immer er ihn führte.
Ein letzter Blick auf das glitzernde Meer, dann trat er wieder in die Pedale. Der Tag hatte gerade erst begonnen. Und das Leben? Das fühlte sich verdammt großartig an.
Heiligenhafen, einer meiner Lieblingsorte. Mit dem Dachzelt kann ich auch. mehrere Tage bleiben. Und natürlich darf das Rad nicht fehlen.
Lübeck, die erste Tour 2025. Ich bin schon gespannt, wo es mich dieses Jahr überall hin verschlägt
Sylt ist meine Lieblingsinsel, mit Tessi, dem Dachzelt und Rad habe ich dort einen wunderschönes Urlaub verbracht
Heute geht’s los! Das Ziel: Boltenhagen. Ich kann es kaum erwarten, endlich wieder auf dem Bike zu sitzen und die frische Meeresluft zu atmen. Die Vorfreude auf die Tour kribbelt in mir, während mein frisch repariertes E-Bike iim Auto mitfährt. Es glänzt in der Morgensonne, obwohl es nicht geputzt wurde und ist bereit für das Abenteuer. Die Hähnchennuggets sind schon gebraten – ein perfekter Snack für unterwegs. Doch eine Frage bringt mich kurz ins Grübeln: Welche Jacke nehme ich mit? 15 Grad sind angenehm, aber die Küste hat ihre eigenen Regeln.
Die Wahl fällt auf meine bewährte Softshelljacke – leicht, atmungsaktiv und trotzdem wärmend, wenn der Wind aufzieht. Dann geht’s los!
Mein erster Stopp: die Ladestation in Reinfeld. Während mein Tessla neue Energie tankt, gönne ich mir meinen Snack und vertiefe mich in mein Hörbuch. Heute ist es besonders spannend – eine fesselnde Geschichte voller Wendungen. Fast vergesse ich die Zeit, bis mein Auto signalisiert: Akku voll, es kann weitergehen!
Noch vor Mittag rolle ich in Boltenhagen ein. Jetzt beginnt das wahre Abenteuer: Drei Stunden pure Radfahrfreude liegen vor mir! Ich starte entlang der beeindruckenden Steilküste, und sofort wird mir klar: Das hier ist atemberaubend. Der Wind trägt den salzigen Duft des Meeres heran, die Sonne spiegelt sich auf der glitzernden Wasseroberfläche, und die Aussicht ist einfach magisch. Das Meer liegt ruhig da, das Wasser ist glasklar – so klar, dass ich von hier oben bis auf den Grund blicken kann. Ein kurzer Stopp, tief durchatmen, den Moment genießen.
Ich schwinge mich wieder auf den Sattel. Der Motor meines E-Bikes schnurrt leise, während ich mit gleichmäßigem Tritt die Strecke entlangrolle. Ich liebe dieses Gefühl der Freiheit, die Geschwindigkeit, die Leichtigkeit. Der nächste Abschnitt führt mich auf eine einsame Strecke, die parallel zum Meer verläuft. Keine Autos, kaum Menschen – nur ich, mein Bike und die Natur. Ein Specht klopft geschäftig an einem Baum, und aus den Büschen ertönt fröhliches Vogelgezwitscher. Ich drehe leicht am Griff und spüre, wie das Bike sanft beschleunigt – einfach herrlich! Das Plätschern der Wellen begleitet mich wie ein sanftes Hintergrundrauschen.
Dann wird es wilder: Das letzte Drittel meiner Tour führt mich tief in den Wald. Der Pfad ist schmal, die Wurzeln erfordern meine volle Aufmerksamkeit. Mein Bike federt sanft über Unebenheiten hinweg, der Motor hilft mir, die steileren Passagen mühelos zu bewältigen. Ich atme tief den Duft von feuchtem Moos und frisch gefallenem Laub ein. Auch wenn das Meer jetzt außer Sicht ist, spüre ich es immer noch – es ist fast so, als würde die salzige Luft mich weiterhin begleiten.
Schließlich erreiche ich den Strand. Ich schalte mein Bike ab, ziehe die Schuhe aus und setze mich direkt in den warmen Sand. Die Sonne wärmt mein Gesicht, das Meeresrauschen lullt mich ein. Für einen Moment gibt es nichts anderes als diesen Augenblick. Pures Glück.
Doch eine Sache fehlt noch zum perfekten Abschluss: ein richtig guter Kaffee in Boltenhagen. Mit sandigen Schuhen und einem zufriedenen Lächeln im Gesicht mache ich mich auf den Weg ins nächste Café. Mein Bike lehnt neben mir, während ich den ersten Schluck genieße. Ein perfekter Tag auf zwei Rädern!
Der Radfahrer tritt in die Pedale, das Haibike Hardtail surrt unter ihm, kraftvoll und bereit für jedes Gelände. Die gestrige Party hängt ihm noch in den Knochen – sie war nicht so seins, zu laut, zu belanglos. Doch das ist nicht der wahre Grund für die Schwere, die ihn heute Morgen begleitet. Ein besonders wunderbarer Mensch hat ihn diese Woche verlassen, eine Lücke hinterlassen, die sich nicht so einfach füllen lässt. Er nimmt die Erinnerungen mit ans Meer, in der Hoffnung, dass die endlose Weite ihm neue Kraft gibt.
Die ersten Kilometer vergehen in Stille. Der Motor des Hardtails unterstützt ihn, wenn der Wind von vorne kommt, doch meistens verlässt er sich auf die pure Kraft seiner Beine. Der Stopp an der Ladestation in Reinfeld gibt ihm Zeit, durchzuatmen. Gedanken kreisen um vergangene Momente, geteilte Lacher, warme Umarmungen. Sein Blick fällt auf das Bike – ein zuverlässiger Begleiter, mit breiten Stollenreifen, perfekt für das Abenteuer, das noch vor ihm liegt. Er setzt sich wieder in Bewegung, lässt die Straße hinter sich, lenkt sein Rad Richtung Küste.
Als er Boltenhagen erreicht, liegt das Meer in unendlicher Stille vor ihm. Das tiefe Blau, das sanfte Glitzern auf den Wellen – es wirkt beruhigend. Er tritt in die Pedale, fährt entlang der beeindruckenden Steilküste, wo das Wasser so klar ist, dass er bis auf den Grund sehen kann. Ein Specht begleitet ihn mit seinem rhythmischen Klopfen, das Zwitschern der Vögel und das leise Knirschen der Reifen auf dem sandigen Untergrund verschmelzen zu einer Melodie, die seine Gedanken beruhigt. Die Traurigkeit ist noch da, aber mit jedem Kilometer wird sie leichter.
Die Strecke führt ihn weiter, hinein in einen dichten Wald. Die Wurzeln fordern ihn heraus, doch sein Hardtail nimmt jede Unebenheit spielend auf. Die Natur umhüllt ihn, der Wald gibt ihm Schutz. Trotz allem fühlt er sich stark – er hat abgenommen, fühlt sich fitter als lange zuvor. Neue Menschen sind in sein Leben getreten, einige mit zwei Beinen, andere mit vier Pfoten. Und er weiß: Er wird seinen Weg weitergehen, auch wenn er jemanden vermissen wird.
Der Strand öffnet sich vor ihm, feiner Sand, der das Gewicht des Tages abfedert. Er legt sich hinein, spürt die Wärme, hört das Rauschen der Wellen. Der Himmel ist blau, die Sonne stark – so wie sein Entschluss, nach vorne zu blicken. Als er aufsteht, den Sand von seiner Kleidung klopft, weiß er: Es war gut, herzukommen. Mit einem letzten Blick auf das Meer schwingt er sich wieder auf sein Bike, fährt Richtung Boltenhagen. Ein starker Kaffee wartet auf ihn – und das Leben, das weitergeht.
Mal wieder ans Meer und diesmal nicht mit dem Rad sondern zu Fuß. Ich liebe die Weite vom Meer. Ich bin an der Nordsee, genauer in Sankt Peter Ording. Mich erwartet ein 12 Kilometer langer und 2 Kilometer breiter Strand.
Die Tour um Drei Annen führt von 600 m auf über 1000m um die Rappbodetalsperre umzu. Eine traumhafte Tour
Gerade noch Minusgrade und ein paar Kilometer weiter ein mediteranes Klima. Begleite mit auf den Weg nach Spittal
Ich kann es kaum erwarten! Mein Fahrrad ist sicher im Kofferraum verstaut, meine Hähnchen Nuggets sind eingepackt – ein treuer Begleiter auf meinen Touren – und ich freue mich auf einen großartigen Tag. Heute soll das Wetter an der Ostsee nicht gerade sommerlich werden, ein bis drei Grad sind vorhergesagt. Ganz schön frisch, aber das hält mich nicht auf! Ich bin gespannt, wie sich die Tour heute anfühlen wird.
Brasilien und Kalifornien – klingt nach Fernweh, nach weiter Welt und exotischen Stränden. Doch nein, ich muss nicht um die halbe Welt fliegen, um diese Orte zu besuchen. Sie liegen direkt hier, an der Ostsee! Meine Route führt mich von Schönberg über Laboe bis nach Brasilien und Kalifornien. Einmal entlang der Küste, auf etwa 50 Kilometern Strecke – und das diesmal ganz ohne elektrische Unterstützung. Ohne Akku, nur pure Muskelkraft. Das wird eine Herausforderung!
Schon der Weg zum Startpunkt meiner Tour zieht sich heute irgendwie in die Länge. Eigentlich ist es gar nicht so viel weiter als sonst, aber ich komme mir vor, als wäre ich ewig unterwegs. Der Himmel ist grau, der Nebel hängt tief, und so richtig schön sieht das alles nicht aus. Im Radio sagen sie etwas von gelegentlichen Sonnenfenstern – na, da bin ich mal gespannt.
Ein kurzer Blick auf die Uhr verrät mir: Mein Plan, später noch bei Globetrotter vorbeizuschauen, wird wohl nichts. Wenn ich erst gegen 13:00 Uhr ankomme und noch drei Stunden auf dem Rad verbringe, wird es zu knapp. Aber was soll’s – ich bin hier, um zu fahren, nicht zum Shoppen!
Das erste Drittel der Strecke ist… sagen wir mal: zweckmäßig. Der Radweg führt parallel zu einer Straße, nicht besonders idyllisch, nicht besonders inspirierend. Aber hey, Hauptsache Bewegung! Der Wind ist kalt, aber ich trete mich langsam warm.
Dann kommt der zweite Abschnitt – und der entschädigt mich direkt! Ich fahre mitten durch ein Vogelgebiet, umgeben von Feldern, alten Straßen und schönen Baumalleen. Hier ist es still, nur das Surren meiner Reifen und gelegentliches Vogelzwitschern begleiten mich. Aber von der Ostsee ist noch nichts zu sehen.
Dann, endlich: Der erste Blick auf die Ostsee! Ich bin mittlerweile in Laboe angekommen. Der Moment, wenn sich die Landschaft plötzlich öffnet und der Horizont sich weitet, ist jedes Mal aufs Neue magisch. Das Wasser glitzert, der Himmel reißt auf – ja, tatsächlich, die Sonne kämpft sich durch die Wolken!
Der Strand liegt ruhig und verlassen vor mir. Die Winterkälte hält die meisten Menschen wohl fern, aber genau das macht es so besonders. Keine überfüllten Promenaden, keine Touristenmassen – nur ich, das Meer und mein Fahrrad. Die Wellen rollen sanft ans Ufer, Möwen kreisen über mir, und ich bleibe kurz stehen, um diesen Moment in mich aufzusaugen.
Ab jetzt geht es parallel zum Meer weiter – und das macht den Tag perfekt. Es ist, als hätte ich mich durch die ersten Kilometer erst „durcharbeiten“ müssen, um jetzt die Belohnung zu bekommen. Die frische Meeresluft, die endlosen Sandstrände, das beruhigende Rauschen der Wellen – genau dafür bin ich hier.
Trotz der kühlen Temperaturen fühlt es sich an wie ein Geschenk. Der Tag, der so trüb begonnen hat, zeigt sich nun von seiner besten Seite. Ich fahre weiter, lasse mich vom Wind treiben und genieße jeden Meter.
Was für eine Tour! Keine Sommeridylle, keine Hitze – aber eine wunderbare, ruhige Schönheit, die man so nur in der Nebensaison findet. Es war doch ein wunderschöner Tag am Meer.
Der Radfahrer spürt eine ungewöhnliche Unruhe in sich. Die Woche war anstrengend, beruflich wie privat hatte er einiges zu bewältigen. Er hatte gehofft, dass diese Tour ihm die gewohnte innere Ruhe schenken würde, doch diesmal bleibt ein kleiner Schatten zurück.
Während er die letzten Kilometer zurücklegt, begleitet ihn das Gefühl, dass etwas fehlt. Oder vielmehr jemand. Ein ganz besonderer Mensch, dessen Anwesenheit diesen Moment vollkommen machen würde. Trotz der Schönheit der Landschaft fühlt sich dieser Tag nicht so unbeschwert an, wie er es sonst gewohnt ist.
Der Wind streicht sanft über das Wasser, als würde er ihm zuflüstern, dass nicht jeder Tag perfekt sein muss, um wertvoll zu sein. Die Sonne blitzt noch einmal durch die Wolken, als wollte sie ihm Mut zusprechen. Vielleicht ist es genau das, was diese Tour ihm zeigen sollte – dass manchmal die Sehnsucht ein Teil der Reise ist. Und dass irgendwann, vielleicht schon bei der nächsten Fahrt, alles wieder genau so sein wird, wie es sein sollte: frei, leicht und voller unbeschwerter Freude.
Während er sein Gravel Bike in den Kofferraum hebt, bleibt sein Blick noch einen Moment auf den breiten Reifen hängen, die mit einer feinen Sandschicht überzogen sind. Die breiten, profilierten Pneus haben ihn sicher über Asphalt, Schotter und Sand getragen – genau das, wofür sein Rad gemacht ist. Der leichte, aber robuste Rahmen aus Carbon hat jede seiner Bewegungen direkt umgesetzt, während die Scheibenbremsen ihm auf den feuchten Küstenwegen die nötige Kontrolle gaben.
Es war eine Tour, die ihm einiges abverlangt hat – nicht nur körperlich, sondern auch emotional. Doch genau diese Mischung aus Anstrengung, Natur und Technik macht das Graveln für ihn so besonders. Und er weiß: Egal, wie schwer die Woche war, egal, welche Gedanken ihn gerade beschäftigen – sein Bike wird ihn immer begleiten, auf dem Weg zur nächsten großen Fahrt.
Endlich Wochenende ☺️
Heute will ich eine kleine Fahrradtour in Heiligenhaven unternehmen. Einmal vom Wind durchpusten lassen, die Weite des Meeres genießen und ein wenig nachdenken.
Hoya macht mobil – Ein Tag voller Abenteuer
Die Morgensonne tauchte die kleinen Fachwerkhäuser von Hoya in goldenes Licht. Der Marktplatz erwachte zum Leben, als sich die ersten Radfahrer einfanden. Heute war der große Tag: „Hoya macht mobil“, das jährliche Fahrrad-Event, das Menschen aus nah und fern anzog.
Eigentlich wollte ich eine Radtour in Grömitz machen, allerdings war der Tag heute so schön sonnig, dass ich lieber diie Standpromenade und das Meer genossen habe.