Nasse Füße, warmes Herz – Radeln durchs Teufelsmoor
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Feldwege, Frost & Freiheit – Mein Tag in Worpswede

Radtour durchs Teufelsmoor
Zwischen Sonnenstrahlen, Schotterwegen und einer Portion Fantasie
Warum heißt es eigentlich Teufelsmoor? 🤔 Der Name klingt nach Abenteuer, Gefahr und ein bisschen Gänsehaut. Darf man hier nicht vom Weg abkommen? Verschwinden Leute auf mysteriöse Weise? 😱 Solche Gedanken schossen mir durch den Kopf, als ich zum ersten Mal von der Tour hörte. Doch ein Blick ins Tourenbuch – mit traumhaften Fotos, vermutlich im Sommer aufgenommen – überzeugte mich: Da will ich hin!
Also, Räder aufgeladen, Proviant eingepackt und ab nach Worpswede. Nur eine Autostunde entfernt, liegt dieses kleine Künstlerdorf wie ein Geheimtipp vor den Toren der Stadt. Die Sonne scheint, doch die Kälte zwickt. Im Auto war’s noch kuschelig, aber jetzt, draußen im Wind, heißt es erst mal: Jacke zu, Mütze auf, Handschuhe an. Und los geht’s!
Ein Ort zwischen Kunst, Weite und Wind
Schon der Start ist ein kleines Highlight: Wir rollen von der schönen Windmühle in Worpswede los und finden uns kurz darauf mitten in der Weite wieder. Felder, Sumpfwiesen, Wasserläufe – und dieses besondere Licht, das nur kalte Sonnentage bieten können. Anfangs halte ich häufig an, um Fotos zu machen. Ehrlich gesagt, ist das auch eine prima Ausrede, um mich schrittweise warmzupacken. Beim ersten Stopp wird die Jacke geschlossen, beim zweiten die Mütze aufgezogen, beim dritten dann doch noch die Handschuhe aus der Tasche geholt – typisch Norddeutschland eben.
Die ersten Kilometer fühlen sich leicht an. Die Wege sind gut befahrbar, die Landschaft fast meditativ. Die Weite, dieses Nichts, das so viel auslöst. Ich komme runter, spüre die Natur, atme durch. Der Wind ist frisch, aber nicht böse. Die Sonne steht tief und zaubert Glanzlichter aufs Wasser. Immer wieder bleibe ich stehen, drehe mich im Kreis, genieße diese Stille, die nur vom leisen Surren meines Rades und dem Knirschen des Schotters unterbrochen wird.
Radeln im Rhythmus der Natur
Die Strecke selbst ist eine Mischung aus allem, was ich an Radtouren liebe: asphaltierte Radwege, holprige Schotterpisten, naturbelassene Feldwege. Jeder Meter bringt eine neue Perspektive. Rechts ein Reiher, der auffliegt. Links ein Wasserlauf, der sich durch die Wiese schlängelt. Vor mir das nächste kleine Wäldchen, hinter mir das Dorf, das langsam verschwindet.
Viele Felder stehen unter Wasser. Ob das noch das Moor ist? Oder Reste vom letzten Hochwasser? Ich weiß es nicht genau, aber es sieht aus wie eine Landschaft zwischen Himmel und Erde.
Ich bin nicht allein unterwegs. Immer wieder begegnen mir andere Radfahrer, ein freundlicher Gruß hier, ein Lächeln dort. Auch Spaziergänger mit Hunden kreuzen meinen Weg. Doch trotz aller Begegnungen bleibt es ruhig. Keine Autos, kein Trubel. Nur ich, mein Rad und die Natur.
Die Tour ist nicht anstrengend, es gibt keine nennenswerten Steigungen. Aber gerade das lässt Raum für Gedanken. Ich denke nach – über die Woche, das Leben, die kleinen Dinge. Radtouren sind für mich immer auch eine Reise nach innen.
Zwischen Dämmerung und Dorfidylle
Die Zeit vergeht schneller als gedacht. Die Sonne beginnt zu sinken, das Licht wird golden. Ein magischer Moment. Ich bleibe noch einmal stehen, schaue über die Felder, atme tief ein. Hier ist es schön, denke ich.
Und wie oft sagt man das im Alltag wirklich bewusst?
Die letzten Kilometer zurück nach Worpswede fühlen sich wie ein sanftes Ausrollen an. Der Ort empfängt uns mit seiner künstlerischen Gelassenheit. Kleine Häuser, Galerien, Cafés. Ich kann mir gut vorstellen, hier mal einen ganzen Tag zu verbringen. Doch jetzt: Einkehren! Ein warmes Getränk, etwas Deftiges oder Süßes. Der perfekte Abschluss einer stillen, intensiven Tour.
Ach ja, das Teufelsmoor. Der Name lässt einem Bilder im Kopf entstehen: Nebel, Sagen, Spuk. Aber in Wahrheit kommt der Name ganz unspektakulär daher. Früher sagte man „dööv“ – plattdeutsch für taub oder öde. Daraus wurde im Lauf der Zeit „Teufelsmoor“. Kein Teufel, keine Geister. Nur ein Ort, der einst als unfruchtbar galt und heute mit seiner Stille und Weite verzaubert.
Und ja, ich bin nicht verschwunden. Im Gegenteil: Ich habe etwas gefunden. Eine Verbindung zur Natur, zur Bewegung, zu mir selbst. Diese Tour war mehr als eine Radtour. Sie war eine kleine Flucht, eine Erinnerung daran, wie wenig es manchmal braucht, um wirklich bei sich zu sein.
Ich komme wieder. Versprochen. 🚴♂️✨
Immer wieder schön – eine Mühle
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