Ein Sommerausflug im Harz

Trotz grauem Himmel, Regenschauern und fehlender Motivation mache ich mich auf in den Harz zu einer Radtour – und werde mit einem wilden Naturabenteuer belohnt. Schon nach wenigen Minuten klatschnass, kämpfe ich mich durch matschige, steinige und überflutete Wege, stürze mehrfach, erlebe aber auch eine beeindruckende Stille und Schönheit der Natur. Kein Mensch weit und breit, nur das Prasseln des Regens, das eigene Herzklopfen und die grüne Weite des Waldes. Am Ende bin ich durchnässt, hungrig – aber glücklich. Eine Tour voller Kontraste: chaotisch, herausfordernd, aber auch befreiend und wunderschön.

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Torfhaus – Umgebung – 12.07.2025

Mitten durch den Regen:

Eine Radtour im Harz, die alles andere als trocken war

Es gibt Tage, da schreit einfach nichts nach einer Radtour. Der Himmel grau, die Motivation irgendwo zwischen Sofadecke und Kaffeetasse – und doch klicke ich mich in die Pedale. Heute ist so ein Tag. Der Wetterbericht spricht von „gelegentlichen Regenschauern“. Ein bisschen Niesel, dachte ich. Frische Waldluft, dachte ich. Naturromantik, dachte ich. Was ich bekam: eine nasse, wilde, absolut unvergessliche Fahrt durch den Harz.

Schon beim Start bin ich noch leicht angeschlagen vom Vorabend. Die Beine sind schwer, der Kopf nicht ganz klar, und das Wetter gibt sich auch keine Mühe, mich zu überreden. Aber wer den Harz kennt, weiß: Selbst bei Regen hat dieses Mittelgebirge seine ganz eigenen, magischen Momente.

Kaum angekommen, überrascht mich eine ungewohnte Stille. Der Parkplatz ist fast leer. Offenbar bin ich der Einzige, der sich heute freiwillig in den Wald wagt. Ich suche mir einen kleinen, unscheinbaren Pfad – und los geht’s.

Zehn Minuten später bin ich klatschnass.

 Kein Schauer, kein Tröpfeln. Es ist ein regelrechter Weltuntergang, der auf mich niedergeht. Hätte ich mein Zelt dabei, ich hätte es aufgeschlagen – zum Unterstellen, nicht zum Übernachten.

Trotzdem fahre ich weiter. Ich bin nun schon mal hier. Und je nasser ich werde, desto egaler wird es. Irgendwann ist alles einfach durchnässt – Jacke, Hose, Socken, Schuhe, Laune. Okay, letzteres stimmt nicht ganz. Denn die Wege im Harz? Ein absoluter Traum.

Auch wenn ich dreimal im Matsch lande – einfach so, weil das Rad auf glitschigen Wurzeln ausbricht – kann ich kaum aufhören zu grinsen. Es ist abenteuerlich. Steinig. Teilweise unter Wasser. Ich fahre mal auf Sand, mal auf Gras, mal direkt durch kleine Bäche, die sich den Weg mit mir teilen. Wäre ich ein Mountainbike, ich hätte heute meinen Spaß. Bin ich aber nicht.

Die Natur zeigt sich in ihrer ganzen, ruhigen Pracht. Kein Mensch weit und breit. Nur ich, das Fahrrad und der Wald. Das gleichmäßige Prasseln des Regens auf den Blättern wird zur Begleitmusik. Mein Herz pocht im Takt. Ich atme tief die kühle, klare Luft ein und denke: Genau deswegen bin ich hier.

Doch irgendwann meldet sich mein Kreislauf. Ich hätte vielleicht doch frühstücken sollen. Aber eine Pommesbude im Wald? Fehlanzeige. Also Zähne zusammenbeißen, weiterfahren und von warmen Gedanken träumen. Von Kaffee. Von einem trockenen Handtuch. Von einer beheizten Umkleide.

Nach zweieinhalb Stunden bin ich zurück. Eigentlich sollte die Tour nur zwei Stunden dauern. Aber Regen, Schlamm und ein paar unfreiwillige Bodenproben kosten Zeit. Ich sehe aus wie ein lebendiger Waldboden. Mein Bike ist nicht besser dran. Gemeinsam haben wir eine ordentliche Schlammpackung hinter uns.

Ich denke kurz darüber nach, mir bei Globetrotter einen Pullover zu kaufen. Irgendwas Warmes, Trockenes. Aber ich entscheide mich um. Ich will jetzt nur noch eins: Essen. Und einen Kaffee. Ganz dringend einen Kaffee.

Fazit?

 Diese Tour war anstrengend, nass, chaotisch. Aber auch wunderschön, befreiend und ein kleines bisschen verrückt. Genau das macht solche Tage unvergesslich. Der Harz im Regen? Eine Erfahrung, die ich nicht missen möchte.

Und beim nächsten Mal? Da packe ich die Regenjacke ein. Versprochen ☺

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der Radfahrer .de

Zwischen den sanften Hügeln des Harzes, wo der Wind leise die Pusteblumen tanzen lässt, finde ich auf meinem MTB nicht nur Wege, sondern auch kleine Momente voller Zauber. 💛

Einsamkeit im Regen – eine Tour zur Ruhe

Der Radfahrer sitzt noch etwas nachdenklich im Sattel, als die ersten Meter unter den Reifen genommen sind. Die Beine kreisen, aber der Kopf hängt noch nach. Gestern hielt er eine volle Pusteblume in der Hand – jetzt sieht er nur noch vereinzelte Samen, in weiter Ferne, vom Wind des Lebens getragen. Gedanken, die sich verlieren wie der Nebel im Wald.

Die Tour in den Harz kommt da genau richtig. Allein, im Regen, durch triefende Wälder. Was auf dem Papier melancholisch klingt, fühlt sich auf dem Trail wie eine Reinigung an. Die Tropfen prasseln auf das dichte Blätterdach, fließen über moosbedeckte Steine, während das MTB sich seinen Weg durch matschige Pfade bahnt. Die Natur spricht, sie flüstert dem Biker mut, zuversicht und Hoffnung zu, Und das Bike antwortet mit einem leisen Knacken, einem rhythmischen Rattern. Es ist nicht die Einsamkeit, die schwer macht – es ist die Ruhe, die trägt.

Der Radfahrer fühlt sich geerdet bildlich aber auch wortwörtlich. Das frisch reparierte und auf Hochglanz gebrachte MTB zeigt erste Blessuren. Die gewachste Schaltung – vom Regen weggespült. Die liebevoll eingestellten Bremsen – sie schleifen nun mit jedem Meter, als würden sie murren. Und das Vorderrad? Eine leichte Unwucht, ein kleiner Taktfehler im sonst so perfekten Tritt. Aber all das ist in Ordnung. All das ist reparabel. Wie so vieles andere auch.

Die Strecke ist gesäumt von kleinen Wasserfällen, die aus dem feuchten Boden brechen. Ihre Stimmen vermischen sich mit dem leisen Platschen der Reifen durch tiefe Pfützen. Oben der Regen, unten das Wasser, links und rechts die schlammigen Bäche – und mittendrin: der Radfahrer. Mit jedem Tritt wird der Kopf des Radlers leerer und das Herz voller.

Es ist eine stille Meditation, getragen von Tropfen und Trail. Kein Gedanke muss laut werden, kein Gefühl sich erklären. Die Natur macht das schon. Sie nimmt auf, was zu viel ist, und gibt zurück, was fehlt: Kraft. Erdung. Frieden.

Am Ende des Tages steht der Radfahrer nass, schmutzig, aber erfüllt da. Der Harz hat wieder einmal gezeigt, dass er kein schönes Wetter braucht, um schön zu sein. Der Regen ist kein Störfaktor – er ist Teil des Ganzen.

Glück ist nicht Sonne. Glück ist Bewegung, draußen sein, atmen dürfen. Glück ist, loszufahren, wenn man es am wenigsten erwartet. Glück ist weiter zu kommen, so sieht es der Radfahrer jedenfalls.

Andächtig Blickt der Radler zurücj: Danke, Harz. Danke, Wochenende. Und danke an das treue Rad, dass es – trotz allem – durchgehalten hat. Vielleicht schleift es. Vielleicht zickt es. Aber es fährt. Und das reicht. Für heute. Für morgen und für das Glück.

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