Pause mit Herz – Ein Tag in Opatija

Der Tag in Opatija wird zu einer wohlverdienten Pause für Körper und Seele. Kein Schweiß, keine Steigungen – nur Ruhe, Sonne und Menschlichkeit. Beim Bummel durch die Stadt trifft der Radfahrer auf eine herzliche Familie, die handgefertigten Schmuck verkauft. Ein silberner Anker wird zu seinem Glückssymbol und zu einer Erinnerung an echte Begegnungen unterwegs. Mit Kaffee, Eis und den Füßen im Meer findet er neue Kraft – und spürt, dass nicht die Kilometer zählen, sondern die Momente voller Wärme und Bedeutung.
Pause mit Herz – Ein Tag in Opatija

mit dem Rad nach Kroatien

Opatija – 12.09.2025 – #51

in Opatija
Photopoint für Verliebte

Pause mit Herz – Ein Tag in Opatija

→ Menschliche Begegnungen, ein silberner Anker als Glücksbringer und Eis als Wissenschaft.

Ein längst überfälliger Halt

Heute heißt es endlich: Pause. Kein Schieben, kein Schwitzen, keine endlosen Steigungen. Nur Zeit für mich. Schon beim Aufstehen spüre ich, wie sehr mein Körper das braucht. Die Beine schwer, die Schultern verspannt, der Kopf voller Gedanken. Wenn ich eines gelernt habe, dann das: Auf so einer Tour müsste man spätestens alle drei Tage eine Pause einlegen. Alles andere ist Wahnsinn.

Und so lasse ich den Tag ruhig angehen. Das Hotelzimmer – meine Suite 007 – bietet allen Komfort, den ich brauche. Die Klimaanlage summt leise, das Bett war bequem, die Nacht still. Eigentlich hätte ich tief und fest schlafen müssen. Doch meine Träume hielten mich wach. Ich träumte von der Rückreise, von Zügen, die nicht fahren, von Türen, die zu schmal für mein Rad sind, von neuen Herausforderungen, die mich erwarten. Unruhig wälze ich mich herum. Selbst in der Pause scheint mein Kopf nicht abschalten zu wollen.

Ein kleiner silberner Anker

Am Vormittag streife ich durch Opatija. Die Sonne scheint, fast 30 Grad, die Straßen sind voller Menschen. An einem Stand bleibe ich hängen: handgefertigter Schmuck. Eine Familie betreibt ihn, und schnell kommen wir ins Gespräch. Ein silberner Anhänger zieht mich sofort in den Bann: ein Anker, umringt von winzigen Diamanten. Sie sind nicht echt, aber das ist egal. Für mich ist er ein Symbol. Ein Zeichen, das mich hoffentlich auf meinen Wegen begleitet, mir Glück bringt, mich erdet, wenn ich wieder mal zwischen Zweifeln und Aufbruch schwanke. Die Familie ist herzlich, offen. Sie erzählen, lachen, und ehe ich mich versehe, habe ich nicht nur ein Schmuckstück gekauft, sondern auch gleich die halbe Familie kennengelernt: Vater, Mutter, Sohn, Tochter, Nichte. Wir verstehen uns sofort. Ich bekomme sogar eine Telefonnummer – falls ich irgendwann wiederkomme, soll ich mich melden. Sie laden mich zu Weihnachten ein, um mit ihnen einen Kaffee zu trinken. Diese Herzenswärme rührt mich. Für meine Mutter und meine Schwester packen sie zusätzlich kleine Geschenke ein. Fremde, die sich nach Minuten wie Freunde anfühlen.  
in Opatija
Opatija mit Blick auf die Adria
in Opatija
Opatija am Abend

Mr. Bond isst Eis

Zurück im Hotel spielt man mir wieder die Bond-Rolle zu. „Good afternoon, Mr. Bond.“ Ich lache, nicke und überlege ernsthaft, ob ich im Anzug auftauchen und einen Martini bestellen sollte – geschüttelt, nicht gerührt. Doch dann sehe ich mein Spiegelbild in der kurzen Fahrradhose und denke: besser nicht. Der Martini würde eher nach Witzfigur als nach Geheimagent aussehen.

Stattdessen widme ich mich einer anderen, sehr wichtigen Mission: Eis. 🍦 Wissenschaftlich fundiert, versteht sich. In Italien habe ich das beste Eis meines Lebens gegessen. Aber hier in Opatija muss ich natürlich nachprüfen, wie es im Vergleich abschneidet. Also teste ich – mehrfach. Rein wissenschaftlich, natürlich. Das Urteil: verdammt gut. Vielleicht nicht ganz Italien, aber nahe dran. Und am Ende zählt nur, dass es mich glücklich macht.

 

Ein Tag für die Seele

Schwimmen gehe ich heute nicht, aber ins Wasser schon. Ich lasse die Füße ins Meer tauchen, spüre die Wärme der Sonne, die fast 30 Grad auf die Haut brennt, und gleichzeitig das kühle Wasser an den Zehen. Es sind diese kleinen Momente, die mir zeigen: Es muss nicht immer die große Action sein.

Ich schlendere durch die Stadt, beobachte Menschen, trinke Kaffee, esse noch ein Eis. Ich gönne mir diesen Tag, ohne schlechtes Gewissen.

Abends liege ich im Bett, diesmal hoffentlich mit ruhigeren Träumen. Der Anhänger um meinen Hals glitzert schwach im Licht. Ein Anker, der mich festhält, wenn alles ins Wanken gerät.

Manchmal sind es nicht die Kilometer, die zählen. Sondern die Begegnungen, die Erinnerungen, die kleinen Schätze, die man am Wegesrand findet. Heute war so ein Tag. Ein Tag, der nicht weniger wertvoll ist als jeder steile Anstieg und jede waghalsige Abfahrt. 🌞⚓

in Opatija
Kunstpark

📸  Tourbilder

Bilder, die meine Tour lebendig machen – jeder Moment erzählt seine eigene Geschichte 🚴✨

🚴‍♀️  Der Radfahrer

in Opatija

Ein Tag Pause in Opatija

Der Radfahrer sitzt in der Hotellobby und schaut aus dem Fenster. Heute kein Sattel, keine Pedale, kein brennender Schmerz in den Oberschenkeln. Stattdessen Ruhe. Urlaub, so nennt man das wohl. Sein Körper hat längst klar signalisiert: „Jetzt reicht’s.“ Die Muskeln sind müde, die Hände spüren noch die Vibrationen der letzten Kilometer, und die Knie knacken bei jeder kleinen Bewegung. Ja, es ist gut, dass heute Pause ist. Und doch ist da diese leise Unruhe. Die Tour ist quasi vorbei. Nur noch ein kleiner Rest, und dann geht es zurück nach Hause. Kein unbekannter Weg mehr, keine Überraschungen auf der Karte, keine spontanen Umwege, die in Abenteuer münden. Heute fühlt er sich wie ein Wanderer, der den Gipfel erreicht hat – und merkt, dass der Weg hinunter vielleicht schwieriger ist als der Aufstieg. Irgendwie fehlt ihm das Weiterkommen. Sein rotes MTB steht sicher im Hotel, fast wie er selbst. Und das tut ihm gut. Es ist nicht irgendwo draußen angebunden, nicht der Witterung ausgesetzt, nicht allein. Nein, heute schläft es genauso im Hotel wie er. Und auch um das Rad wird sich gekümmert, genauso wie um ihn. Er ist froh darüber, denn sie beide haben die letzten Tage gelitten – und sie beide haben es verdient, umsorgt zu werden. Beim Frühstück wird er mit einem Lächeln begrüßt. Nicht nur vom Hotelpersonal, sondern auch später in den Straßen Opatijas. Der Ort hat etwas Leichtes, etwas Freundliches. Menschen nicken ihm zu, sprechen ihn an, schenken ihm diese kleinen Momente von Wärme. Es fühlt sich an, als würde er nicht nur Gast sein, sondern ein Teil von etwas Größerem. Er gehört hierher – wenigstens für diesen Augenblick. Er spürt, wie sich Zufriedenheit in ihm ausbreitet. Er hat die Tour geschafft. Mehr als 10 Tage auf dem Rad, durch Länder, über Berge, entlang der Küste. Er hat Stürze überstanden, Regen, brennende Hitze, schmerzende Muskeln – und er hat sich nicht unterkriegen lassen. Diese Pause ist kein Stillstand, sie ist ein Triumph. Der Beweis dafür, dass er das Recht hat, sich auszuruhen. Und gleichzeitig erwacht in ihm ein neues Gefühl: Selbstbewusstsein. Nicht das leise, fragile, das er am Anfang hatte, sondern ein festes. Er weiß jetzt, dass er es schaffen kann – was auch immer „es“ ist. Die Tour war nicht nur Radfahren, sie war eine Prüfung. Und er hat sie bestanden. Am Abend läuft er durch die Straßen von Opatija. Er spürt die warme Luft, hört das leise Rauschen des Meeres. Er könnte schwimmen gehen, aber er entscheidet sich dagegen. Er bleibt einfach stehen, schaut aufs Wasser und lächelt. Er ist erschöpft, glücklich, zufrieden. Der Radfahrer weiß: Auch wenn heute kein Kilometer dazukommt, auch wenn kein neuer Ort mehr erobert wird – diese Pause gehört genauso zur Reise wie jeder steinige Weg und jede rasante Abfahrt. Und morgen, wenn es zurückgeht, wird er die Kraft aus genau diesem Tag schöpfen..

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