Zwischen Trampelpfad und Traumstrand – Fehmarn per Rad
Zwischen Trampelpfad und Traumstrand – Fehmarn per Rad .de
Schotter, Sturm & Sehnsucht – Inselrunde mit Charakter

Ostern auf dem Rad
ein Tag voller Gegensätze
Ostern. 12 Grad, bedeckter Himmel und ich im T-Shirt. Klingt wie ein schlechter Witz, ist aber der Beginn eines unvergesslichen Tages auf zwei Rädern. Ich will raus, den Frühling spüren, die salzige Luft der Ostsee einatmen und die Seele auf dem Sattel baumeln lassen. Fehmarn ruft – und ich folge.
Fehmarn, die sonnenreiche Ostseeinsel mit ihrer maritimen Leichtigkeit, bietet den perfekten Rahmen für eine Tagesradtour. Die Route? Einmal rundherum, 78 Kilometer Natur pur. Der Startpunkt liegt etwas außerhalb von Burg. Von hier aus geht’s über Burgstaaken in Richtung Norden. Anfangs auf wunderbar ausgebauten Wegen, doch schon bald fordert mich die Strecke heraus.
Einige Abschnitte scheinen sich nicht entscheiden zu können: Radweg oder doch eher Wanderpfad? Ich schiebe mehr, als mir lieb ist, vorbei an Spaziergängern und durch schmale Trampelpfade. Trotzdem: Der Blick aufs Meer macht alles wett. Die Wellen glitzern, der Horizont verschmilzt mit dem Himmel, und ich vergesse für einen Moment die Kälte. Die Mischung aus Rad- und Wanderweg fordert nicht nur meine Waden, sondern auch meine Geduld.
Doch dann öffnet sich der Weg, die Landschaft wird weiter. Ich passiere das Niobe-Denkmal, ein stiller Ort mit bewegender Geschichte. Der Wind spielt mit meinem Schal, ich halte kurz inne. Es ist einer dieser Momente, in denen man spürt, wie winzig man selbst ist und wie groß die Welt drumherum. Weiter geht es Richtung Puttgarden, entlang der Steilküsten mit ihren dramatischen Ausblicken. Ich fahre, halte an, schaue, fahre weiter. Es ist wie ein ständiger Dialog mit der Landschaft.
Doch nicht alles läuft rund: Umleitungen, Baustellen und verkehrsreiche Straßen machen das Radeln streckenweise zur Nervenprobe. Ich wünsche mir ein wenig mehr Rücksicht für Radfahrer, ein bisschen mehr Entspannung auf dem Weg. Aber genau das ist es auch, was so eine Tour ausmacht: die Kontraste.
Und plötzlich ist sie da: diese Weite, dieser Strand, dieses Licht. Ich halte an, ziehe die Schuhe aus, spüre den feinen Sand unter den Fußsohlen. Der Wind rauscht, Möwen kreischen. Fehmarn zeigt sich von seiner besten Seite. Ich setze mich in den Sand, trinke einen Schluck Wasser, ziehe mir die Kapuze über den Kopf und lächle. In Gedanken genieße ich schon das wohlverdiente Eis in Burg. Noch ein paar Kilometer…
Über Staberdorf führt der Weg zurück. Der Hafen von Burgstaaken kommt in Sicht, das Ziel ist nah. Ich bin müde, durchgepustet, aber glücklich. Die Inselrunde war fordernd, nicht perfekt, aber echt. Und genau das liebe ich am Radfahren: die kleinen Widrigkeiten, die großen Ausblicke und die unbändige Freiheit.
Fehmarn erleben – mit allen Sinnen
Fehmarn hat so viel mehr zu bieten als eine Fahrradtour. Die Strände laden zum Baden, Spazieren oder einfach zum Staunen ein. Besonders im Frühling und Herbst ist hier Platz genug für eigene Gedanken. Wassersportler finden ihr Glück beim Surfen oder Kiten, Familien beim Minigolf oder im Meereszentrum mit Haien und tropischen Fischen. Die kleinen Cafés in Burg, die regionalen Fischbuden an den Häfen, die alten Windmühlen und der Leuchtturm von Marienleuchte: all das macht den Charme der Insel aus.
Auch historisch und kulturell hat Fehmarn einiges zu bieten. Das Eiszeitmuseum lässt erahnen, wie sich Landschaften über Jahrtausende formten. Bootstouren über den Fehmarnbelt, kleine Galerien und Handwerksbetriebe in den Dörfern, Märkte mit frischem Spargel und Erdbeeren – Fehmarn ist vielseitig und doch wunderbar entschleunigt.
Bei Burg
Was mich aber am meisten begeistert: diese Kombination aus Weite und Ruhe, aus Wind im Gesicht und Sand unter den Rädern. Wer einmal auf einem Deich entlangradelt, mit Blick aufs Meer zur einen und Felder zur anderen Seite, weiß, was Freiheit heißt.
Mein Fazit: Fehmarn, du bleibst im Herzen
Am Ende stehen 78 Kilometer auf dem Tacho, ein Sandkorn im Schuh und ein Lächeln im Gesicht. Ich werde wiederkommen. Mit einer dickeren Jacke, mehr Zeit und der gleichen Lust auf Meer. Vielleicht mit Gesellschaft, vielleicht wieder allein. Aber ganz sicher mit Vorfreude auf neue Entdeckungen. Denn Fehmarn hat noch viele Wege, die entdeckt werden wollen ✨🚴♂️
Diese Tour war nicht perfekt. Aber sie war echt, lebendig, ungeschminkt. Und genau deshalb bleibt sie mir im Gedächtnis. Radtouren wie diese sind wie das Leben selbst: mal holprig, mal glatt, manchmal anstrengend, aber immer voller Geschichten. Und Fehmarn? Das ist eine, die ich gerne wieder erzähle 🌊
tourbilder .de

Wer ist eigentlich lovingtailwind?
aboutme #10
lovingtailwind bedeutet: Geschichten erzählen, Bilder im Kopf malen, Emotionen teilen – immer mit dem Wind im Rücken.
Lass uns Freunde werden
gern gelesen .de

Schlamm und Schnee bei Drei Annen Hohne
Harzabenteuer im April: 3 Grad, Schnee, Hagel – und ich mittendrin. Von Drei Annen Hohne um die Rappbodetalsperre, 60 km, 900 Höhenmeter, Schlamm, Stürze und schmerzende Knie. Aber auch: Wasserfälle, Ruhe, ein atemberaubender Blick auf die Talsperre. Harz, du Wildes Ding – ich komme wieder! Aber jetzt ganz von vorne...
Barfuß, Brise, Branzino – Mein Grömitz-Moment
Ein perfekter Tag in Grömitz: Morgens am Strand spazieren, Meeresluft einatmen und Möwen beobachten. Danach ein starker Kaffee mit Meerblick, bevor das kulinarische Highlight im Ahoi Restaurant von Steffen Henssler folgt – frischer Fisch, entspannte Atmosphäre, ein Ort zum Genießen. Grömitz ist ein perfektes Ziel für Genuss, Entspannung und Meeresfeeling. Aber jetzt ganz von vorne...
Zelten auf Sylt
Urlaub? Keine Ahnung wohin – bis mir plötzlich Sylt einfällt. Also Dachzelt aufs Auto, Tesla auf die Fähre und ab an die Nordsee. Klingt entspannt? Pustekuchen. Sturm, zerrissenes Tarp, eine letzte Nacht im Starkregen – und trotzdem einer der schönsten Urlaube überhaupt. Sylt eben: chaotisch, wild, wunderbar.
kommentare .de









0 Kommentare